FPS-Shooter wie „Doom“ oder „Quake“ habe ich in den 90ern rauf und runter gespielt. Deswegen konnte ich es mir auch nicht nehmen lassen, das etwas andere Shooter-Game namens „Witch Rise“ auszuprobieren. „Witch Rise“ wurde von Entwickler lightUP bereits 2023 auf dem PC veröffentlicht. Publisher Ratalaika Games hat das Spiel 2024 nun auch für Konsolen auf den Markt gebracht. Ob das Spiel mir gefallen hat und vielleicht etwas für euch ist, erfahrt ihr in meiner Review.
Einen ersten Eindruck vom Spiel gibt euch das folgende Video:
Wir drehen den Spieß einfach um
Ein unschuldiges Mädchen wird von einer bösen Hexe in ein Schwein verwandelt – bei dem Plot denkt man doch direkt an ein Märchen. Tja, leider falsch gedacht, denn in „Witch Rise“ kommt nicht der Held in strahlender Rüstung, um das arme Mädchen zu retten, denn sie nimmt die Sache einfach selbst in die Hand. Ganz hilflos ist das Mädchen nämlich nicht, da es vor der Verwandlung Magie studiert hat. Bewaffnet mit einem kleinen Dolch geht die Reise los. Es gilt, vier Zauberstäbe zu finden, mit deren Hilfe die böse Hexe zu besiegen und damit auch den Fluch zu brechen.
Mehr Tiefe bietet die Story aber leider nicht. So kämpft man sich durch vier Welten bzw. Dungeons, erledigt zahlreiche Gegner und sammelt die vier Zauberstäbe. Doch dass die Story so seicht ist, ist eigentlich nicht weiter schlimm, denn der Spaß des Spiels liegt im simplen Gameplay und in der interessanten Mischung aus 2D-Pixelgrafik in einer 3D-Welt.
Erkunden, fighten und Spaß haben
Das Spiel ist in vier Biome bzw. Labyrinth-artige Verliese aufgeteilt, die man erkunden soll bzw. denen man auch entkommen muss. Insgesamt gibt es folgende Umgebungen:
- Ein Garten (Startgebiet)
- Eisige Höhlen
- Kanalisation
- Vulkanzone
In den verschiedenen Zonen gilt es dann, Gegenstände zu sammeln und natürlich zahlreiche niedliche Gegner wie Schleime, Fledermäuse, aber auch knackige Bosse wie z.B. einen Troll zu besiegen. Für jeden besiegten Feind bekommt man Rollenspiel-typisch Erfahrungspunkte, mit denen man auflevelt und mehr Lebenspunkte oder Magiepunkte bekommt und somit länger aushält bzw. mehr Magie-Angriffe ausführen kann. Apropos Magie-Angriffe, denn die haben es echt in sich. Sobald man den ersten Zauberstab gefunden hat, kann man auf Fernkampf wechseln, was einen enormen Vorteil bietet. So verfügt jeder Stab über einen einzigartigen Angriffszauber, der sogar mit größeren Gegnergruppen und Bossen fertig wird. Ein weiteres Highlight ist die pixelige Retrowelt, so drehen sich sämtliche Objekte mit, sobald man den Blickwinkel verändert. Ein toller Effekt, den ich so noch in keinem Game vorher gesehen habe.
Netter Spielspaß für zwischendurch
„Witch Rise“ hat mich definitiv positiv überrascht. Mir gefallen vor allem die simple Steuerung, der niedliche Look der Gegner und die interessante Mischung aus 2D-Pixelgrafik in einer 3D-Welt. Besonders der Effekt, dass Objekte sich mitdrehen, macht das Spiel für mich einzigartig. Doch hat das Spiel leider auch einige Probleme. Das Größte dürften die Länge und die fast nicht vorhandene Story darstellen. So habe ich das Spiel in ein paar Stunden auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad durchgespielt gehabt. Leider bietet das Spiel auch keinen Anreiz, es ein zweites Mal zu spielen. Ein weiterer Punkt, der mich beim Spielen ein wenig genervt hat, war dass manche Gegenstände nicht aufgehoben wurden und man noch einmal zurückgehen musste, um sie einzusammeln. Hinzu kamen dann noch ein, zwei Soundbugs, die aufgetreten sind, nachdem ich das Pause-Menü bzw. Options-Menü geöffnet habe.
Aber alles in allem ist „Witch Rise“ dennoch ein netter Spielspaß für zwischendurch und mit 4,99 Euro auch nicht so teuer, sodass man über die Länge des Spiels eigentlich nicht meckern darf. Wer also Lust auf einen witzigen First Person-Shooter mit simpler Story, niedlichen Gegnern und einer interessanten 2D-Pixelgrafik in einer 3D-Welt hat, dem kann ich „Witch Rise“ definitiv empfehlen.
Bild: Ratalaika Games
The good
- Eine tolle Mischung aus 2D-Pixelgrafik in einer 3D-Welt mit niedlichen Gegnern.
- Simples Gameplay mit einer einfachen Steuerung, die ohne viel Schnickschnack auskommt.
- Der Kampf mit den verschiedenen Zauberstäben macht echt Spaß, da jeder Stab über verschiedene magische Angriffe verfügt.
The bad
- Die Story ist zu seicht und hat auch keinen sehr hohen Wiederspielwert.
- Leider traten ein paar Soundbugs beim Wechsel in das Options-Menü auf (Handheld-Modus Nintendo Switch).
- Manche Gegenstände konnten nicht aufgehoben werden, erst als man mit einem anderen Winkel über sie gelaufen ist, hat es geklappt.