Vor einigen Tagen feierte der Game Boy Color seinen 25. Geburtstag. Wenn wir an den kleinen Handheld zurückdenken, dann sehen wir ihn im Grunde als klassischen Game Boy, der aber Farben darstellen kann. Doch ist das schon alles? Was unterscheidet den Game Boy Color vom Game Boy?
Zwischen dem Urgestein Game Boy und seiner bunten Version liegen ganze neun Jahre. Da könnte man doch meinen, dass Hardware-technisch einige Sprünge nach Vorne gemacht wurden. Zumal wir nicht vergessen dürfen, dass zwischen den beiden Handhelds noch der Game Boy Pocket liegt, der tatsächlich keinen Leistungssprung zum Original gemacht hat, sondern nur als kompaktere Version verkauft wurde. Also schauen wir uns mal die technischen Details des Game Boy Colors an.
Dasselbe in Bunt
Technisch basiert der Game Boy Color auf der ersten Game-Boy-Linie (Z80-Generation). Der wesentliche Unterschied zum Classic Game Boy ist vor allem der Bildschirm. So hat der erste Game Boy einen monochromen Screen mit vier Graustufen. Der Game Boy Color dagegen bekam einen Farbbildschirm spendiert. Dieser kann 56 verschiedene Farben darstellen – aus einer Farbpalette von insgesamt 32.768 Farben. Dank der Abwärtskompatibilität des Game Boy Colors können sogar alte Game-Boy-Titel in einer bestimmten Farbe abgespielt werden.
Aber auch kleinere Verbesserungen sind im Game Boy Color zu finden. Zwar hat er ebenfalls einen Z80-kompatiblen Sharp LR35902-Prozessor, doch im Vergleich zum Original-Game-Boy arbeitet er mit einer doppelten Taktfrequenz von etwa 8,39 MHz. Auch der Speicher wurde von 8 KB RAM und 8 KB VRAM auf 32 KB RAM und 16 KB VRAM erhöht. Dadurch kann der Game Boy Color diverse Farben und komplexere Grafiken darstellen. Sprites, Auflösung und Bildschirmgröße sind zwar identisch: bis zu 40 Sprites bei 8×8 oder 8×16 Pixeln, einer Auflösung von 160×144 und Bildschirmgröße von 1,9×1,7 Zoll. Jedoch können Hintergründe in reinen GBC-Spielen aufgrund des zusätzlichen Speichers für Kacheln detaillierter sein.
Manko: Kürzere Laufzeit
Diese verbesserten Leistungen verbrauchen natürlich auch mehr Strom. So kommt der Game Boy Color auf gerade einmal zehn Stunden Spieldauer. Das sind ganze 20 Stunden weniger als der Original-Game-Boy. Allerdings benötigt der Classic-Game-Boy vier Mignon-Batterien – der Game Boy Color gerade einmal zwei. Soundtechnisch hat sich dagegen kaum etwas verändert. Die beiden Pulswellen-Generatoren wurden durch zwei Rechtecksignalgeneratoren ersetzt. Erwähnenswert ist noch der Fakt, dass der Modul-Audioeingangskanal entfernt wurde. Dieser ermöglichte es ursprünglich eigenen Sound über die Hardware des Moduls zu generieren und direkt auf die Konsole auszugeben. Aber da im Vorgängermodell kein Spiel diese Funktion nutzte, wurde es gestrichen.
Zum Schluss schauen wir noch kurz auf das Aussehen des Game Boy Colors. Abgesehen davon, dass er in vielen verschiedenen Farben, wie zum Beispiel Hellgrün, Lila-transparent oder sogar in einer limitierten gelben Pokémon-Auflage erschienen ist, wurde er natürlich kompakter designt. Game Boy (Classic) Maße: 148 x 90 x 32 mm. Game Boy Color Maße: 133,5 x 78 x 27,4 mm. Durch die Verkleinerung wiegt der Game Boy Color logischerweise auch weniger – mit 138 Gramm insgesamt 82 Gramm weniger. An der Oberseite des Handheld ist darüber hinaus noch eine Infrarot-Schnittstelle zu finden, mit der man einige Spiele ohne Linkkabel zocken kann und eine Vorrichtung für Trageschlaufen. Sowohl optisch als auch technisch wurde der Game Boy Color also etwas angepasst. Die größte Veränderung brachte allerdings erst der Game Boy Advance im Jahr 2001.
Für viele ist der Game Boy Color kein richtiger Nachfolger vom Game Boy Classic, sondern nur eine verbesserte Version. Wie ist eure Meinung dazu?
Bild: Nintendo / Adobestock
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