Schon während der goldenen Ära der Arcade-Games erfreute sich das Kampfspiel-Genre größter Beliebtheit. Titel wie „Mortal Kombat“ oder „Street Fighter“ lockten zahlreiche Spieler in die Arcade-Hallen, um gegeneinander antreten zu können oder den Highscore zu knacken. Einige Reihen bestehen sogar noch bis heute und tischen uns 2022 ordentliche Knüppelsuppen auf. Dass es dabei nicht nur um wildes Knöpfe drücken geht, haben zahlreiche Kampfspiele eindrucksvoll bewiesen, die bei vielen E-Sport-Events für Spannung gesorgt haben. Da es auch im Retro-Gaming Bereich diverse Prügelspiele gibt, wie sie manchmal liebevoll genannt werden, haben wir euch eine erlesene Liste mit den unserer Meinung nach zehn besten Fighting Games zusammengestellt.
10. Samurai Shodown II
Wir beginnen unsere Top 10 mit „Samurai Shodown II“. Zugegebenermaßen (Achtung Wortwitz!) sticht das Spiel etwas heraus. Während in den meisten Fighting Games Schläge und Tritte verteilt werden, zücken die Charaktere in „Samurai Shodown II“ gleich die Klingen. Auch die Zeitepoche verschlägt uns mal in ein anderes Setting als sonst. Die Handlung spielt im 18. Jahrhundert in Japan und was darf da natürlich nicht fehlen? Richtig: Samurais! Die nutzten bekanntlich Katanas, um sich auf dem Schlachtfeld durchzusetzen. Aber auch andere Waffen kommen im Spiel zum Einsatz, wie zum Beispiel ein Bumerang oder ein Kusarigama (Kettensichel).
„Samurai Shodown II“ hat 1994 genau das getan, was ein Sequel machen sollte: Es nahm die bereits gelungene Formel des ersten Teils, fügte ein paar neue Charaktere hinzu, verbesserte die Grafik und schraubte am Gameplay. Die Steuerung funktioniert flüssiger und neue Moves sind enthalten. Besonders der POW-Meter als Super-Special-Move-Leiste ist uns im Gedächtnis geblieben. Diese Spezialangriffe richten nämlich nicht nur heftigen Schaden an, sondern zerstören darüber hinaus auch die Waffen der Gegner, sodass sie kurzzeitig unbewaffnet weiter kämpfen müssen, bis sie eine Ersatzwaffe erhalten.
9. Mortal Kombat II
Ein Kampfspiel, das Eltern auch heute noch einen Herzinfarkt verpasst, ist „Mortal Kombat“. Köpfe abschlagen, lebendig verbrennen oder durchlöchern – die Art und Weise eure Gegner den Gar auszumachen ist in dieser Fighting-Reihe vielfältig. Eines muss man den Machern also lassen: kreativ sind sie. Sei es nun die Brutalität oder das Gameplay, das zahlreiche Spieler in die Arcade-Hallen gelockt hat, die Entwickler haben mit der „Mortal Kombat“ Reihe einen Meilenstein der Prügelspiel-Historie geschaffen.
„Mortal Kombat II“ brachte ikonische Figuren wie Kung Lao, Kitana oder Baraka ins Spiel. Ebenfalls ihren ersten Auftritt haben hier die bekannten Brutalities und Friendship-Finisher. Die Kämpfer haben zudem verschiedene Fatalaties und insgesamt fühlt sich das Kampfsystem schneller an als im ersten Teil. Auch an der Story wurde gefeilt und brachte einen der bekanntesten Bösewichte der Gaming-Geschichte zur Welt: Shao Kahn, der in „Mortal Kombat II“ als Endboss fungiert.
8. Bloody Roar: Primal Fury
Stellt euch vor, ihr seid ein Spielentwickler und wollt ein neues Fighting Game auf den Markt bringen. Jetzt gibt es allerdings bereits diverse Genre-Vertreter und ihr müsst euch irgendwie von denen abheben. Was macht ihr also? Na klar! Die Kämpfer in Tiere verwandeln lassen! So oder so ähnlich muss es sich bei Entwickler Eighting zugezogen haben, die „Bloody Roar“ geschaffen haben. Die Prügel-Reihe erinnert optisch und vom Gameplay her erst einmal an „Tekken“ oder andere 3D Fighting Games. Die Besonderheit ist allerdings, dass sich die Charaktere in Wölfe, Tiger, Löwen und andere wilde Tiere verwandeln können.
Unser persönlicher Favorit der Reihe ist „Bloody Roar: Primal Fury“, das 2002 für den GameCube und ein Jahr später für die Xbox erschienen ist. „Primal Fury“ bietet im Vergleich zur PS2-Fassung „Bloody Roar 3“ nicht nur eine bessere Grafik, insgesamt bekommt ihr mit der aufpolierten GameCube-Version 16 spielbare Kämpfer und Kämpferinnen – darunter ein Pinguin! Wer liebt keine Pinguine? Besonders Laune macht aber immer noch die Möglichkeit, sich im Kampf zu verwandeln. Durch Angriffe füllt sich euer Balken und sobald dieser voll ist, zeigt ihr euch von eurer animalischen Seite. Dann haben eure Schläge und Tritte erst so richtig Power.
7. Guilty Gear XX
Im Mai 2002 erschien „Guilty Gear XX“, oder auch „Guilty Gear X2“ genannt, für die PlayStation 2 und als Arcade-Game. Die Kampfspiel-Reihe „Guilty Gear“ ist bei vielen Spielern insbesondere für ihren Style und rockige Musik bekannt. Mit ganzen acht Modi bietet „Guilty Gear XX“ für Fighting Game-Verhältnisse massig Umfang. Wie in vielen anderen Prügel-Reihen findet ihr auch hier eine auffüllbare Leiste auf. Mit dieser lassen sich aber gleich mehrere Spezial-Moves ausführen, wie zum Beispiel ein Instant Kill, Dead Angle Attacks oder Roman Cancels.
Die Story des Spiels ist ein Monster, was Komplexität angeht. Denn jeder einzelne Charakter kann im Story Mode genutzt werden und besitzt drei Enden. Mit der Hexe I-No taucht zudem eine Figur auf, die an sich schon für Verwirrung sorgt. Sie ist nämlich durch den Wunsch der Menschen nach einer besseren Zukunft entstanden. Äh, ja… Jedenefalls erhaltet ihr mit „Guilty Gear XX“ einen temporeichen Prügler im schönen Anime-Stil und einem ausgeklügelten Kampfsystem, das durch Hardrock-Musik untermalt wird.
6. The King of Fighters ’98
Im Februar 2022 kam der bereits 15. Teil der „The King of Fighters“-Reihe heraus. Wenn ein Kampfspiel-Franchise es schafft ganze 15 Teile zu produzieren, dann kann man hier schon von einem Kultspiel sprechen. Fans von Prügelspielen kennen in der Regel Namen wie Kyo Kusanagi, Terry Bogard oder Iori Yagami. Viele der ikonischen Kämpfer sind bereits im Klassiker „The King of Fighters ’98“ enthalten, der 1998 ursprünglich für den Neo Geo erschienen ist. Mit dem an „Street Fighter“ erinnernden Look und den mehr als 30 Kämpfern hat sich dieser Teil der Reihe ganz besonders ins Gedächtnis gebrannt.
Anders als zum Beispiel in „Street Fighter“ treten in „The King of Fighters“ stets sechs Charaktere gegeneinander an. In drei-gegen-drei-Kämpfen messt ihr euch gegen andere Spieler oder die KI. Besiegt ihr einen gegnerischen Fighter, erholt sich eurer eigener ein wenig. Ein Kampf kann somit bis zu fünf Runden andauern. Erst, wenn alle gegnerischen Charaktere ordentlich auf die Rübe bekommen haben, sodass sie nicht mehr weiterkämpfen können, habt ihr den Sieg eingefahren. Besonders Eindruck hinterlassen haben bei uns auch die vielfältigen Stages, die sich in diversen Ländern und verschiedenen Kontinenten befinden.
5. Marvel vs. Capcom 2: New Age of Heroes
Was haltet ihr von Crossovers? Wir jedenfalls lieben es, wenn unterschiedliche Franchisen aufeinanderprallen. Jeder Nerd hat sich doch schonmal die Frage gestellt, wer in einem Kampf gewinnen würde: Ryu oder Spider-Man? Mit der „Marvel vs. Capcom“-Reihe ist für viele Fans von Capcom und Marvel ein Traum in Erfüllung gegangen. Endlich konnten diese ganzen Fragen, die uns im Kopf rumschwirren, beantwortet werden. Na gut – eigentlich gewinnt derjenige, der die besseren Skills hat, aber trotzdem. Dass Marvel-Helden und -Schurken endlich mal in einem Kampfspiel vertreten sind, ist für uns ein Grund zur Freude.
Ähnlich wie in „The King of Fighters“ treten die Capcom- und Marvel-Recken in „Marvel vs. Capcom 2: New Age of Heroes“ in Dreier-Gruppen gegeneinander an. Dafür stehen euch sage und schreibe 56 Kämpfer zur Verfügung. Darunter sind Ryu, Mega Man oder auch Jill Valentine aus der „Resident Evil“-Reihe, aber auch Marvel-Figuren, wie zum Beispiel Wolverine, Spider-Man oder Venom. Während die Charaktere im klassischen 2D-Look gehalten sind, brillieren die Hintergründe mit einer 3D-Optik. In „Marvel vs. Capcom 2: New Age of Heroes“ müsst ihr im Übrigen viele der vorhandenen Kämpfer erst einmal freispielen. So war das damals bei den Retro-Games – keine Charaktere, die ihr nur per DLC freischalten könnt. Ihr müsst schon fleißig sein, um in den ganzen Genuss des Spiels zu kommen.
4. Super Smash Bros. Melee
Wo wir gerade schon bei Crossover sind: Eine ganz bestimmte Spiel-Reihe von Nintendo hat das Ganze noch einmal auf die Spitze getrieben. Die Rede ist natürlich von „Super Smash Bros.“ Mario, Link, Samus, Pikachu – alle Namhaften Nintendo-Größen sind seit dem Nintendo 64-Teil vertreten. Nach und nach sind immer mehr Kämpfer dazu gekommen, sodass der neuste Ableger „Super Smash Bros. Ultimate“ inklusive DLCs auf 82 Figuren kommt. Nicht nur das, auch an Stages findet ihr mittlerweile mehr vor als ihr zählen könnt. Fragt man Fans, welcher Teil der beste aus der „Super Smash Bros.“-Reihe ist, dann wird neben dem neusten Ableger meist „Super Smash Bros. Melee“ genannt.
Auch wir sind fiebrige Anhänger von „Melee“ und haben das Spiel auf den vierten Platz unserer Retro Fighting Games Top 10 gesetzt. Würden wir eine Top-10-Liste mit den besten Spielen auf der GameCube machen, wäre „Super Smash Bros. Melee“ ebenfalls dabei. Im Verlgeich zu seinen Vorgängern brachte „Melee“ mehr Schwung in das Kampfsystem und jede Menge neue Modi, wie zum Beispiel den Adventure Mode. Und was haben wir an Stunden in dieses Spiel investiert, um zig Trophäen von diversen Nintendo-Figuren zu sammeln. Insagesamt ist „Melee“ ein Content-Monster, in das ihr jede Menge Spielzeit reinstecken könnt und im Gegenzug enorm viel Spielspaß erhaltet.
3. Soulcalibur II
Wir bleiben weiterhin bei Crossover, aber in einer etwas abgespeckten Form. Die einen nennen es „Tekken“ mit Waffen, die anderen bezeichnen es sogar als eines der besten Fighting Games: „Soulcalibur“. Angefangen hat die Reihe allerdings unter dem Namen „Soul Edge“. Wie auch in „Samurai Shodown“ treten die Kämpfer mit Waffen an, doch kommen nicht nur Schwerter zum Einsatz. Hier trifft das Katana auf Nunchaku oder sogar Zweihänder, die fast schon größer als die Fighter selbst sind.
Wir haben uns für den zweiten Teil der Reihe entschieden und diesen auf den dritten Platz unserer Liste gepackt. „Soulcalibur II“ erschien 2002 sowohl für GameCube als auch für die PlayStation 2 und die Xbox. Jede Version enthielt einen einzigartigen Kämpfer, der in den anderen nicht enthalten war. So gesellte sich Spawn in der Xbox-Version zu den anderen Figuren, Heihachi war auf der PlayStation 2 zu finden und die GameCube-Spieler durften Link in den Kampf schicken. Das Spiel hat sich unserer Meinung nach den dritten Platz aufgrund seiner hervorragenden Steuerung verdient. Es macht einfach Laune, die diversen Schwerter, Äxte oder Stäbe auszuprobieren und damit neue Kombos zu erlernen. Jede Figur steuert sich anders und hat ihre Vor- und Nachteile. So sollte ein Kampfspiel sein!
2. Tekken 3
Dem aufmerksamen Leser ist bestimmt schon aufgefallen, dass wir die „Tekken“-Reihe bereits ein paar Mal im Artikel erwähnt haben. Das ist aber auch kein Wunder. Wer an 3D-Kampfspiele denkt, dem kommt mit Sicherheit mit als Erstes das Franchise von Namco in den Sinn. Im Mittelpunkt der Spiele steht stets das Iron Fist-Turnier. Und mitten drin ist immer die Familie Mishima. Das Familiendrama, das oft damit endet, dass einer von einem Gipfel geworfen wird, ist mittlerweile Kult.
Wer eine PlayStation 1 besitzt, sollte auch „Tekken 3“ besitzen. Das Spiel gehört unserer Meinung nach zur Konsolen Sammlung. Aber nicht nur wir scheinen so zu empfinden. Auf Metacritic reiht sich „Tekken 3“ mit einem Score von 96 auf Platz Zwei der PS1-Games ein – direkt hinter „Tony Hawk’s Pro Skater 2“. Aber warum ist das Spiel so beliebt? Nun, das fängt schon mit dem Roster an. Viele heute liebgewonnenen Fighter haben im dritten Teil erstmalig das Licht der Welt erblickt. Darunter sind Kultfiguren wie Eddy Gordo, Forest Law oder Jin Kazama. Und dann wäre da natürlich das Gameplay. Schnelle Kämpfe mit fantastischen Kombo-Möglichkeiten und einem dreidimensionalen Bewegungsradius. „Tekken 3“ steuert sich wie Butter!
1. Street Fighter II
Jetzt haben wir bereits einige ikonische Kampfspielreihen genannt, aber eine fehlt bislang: „Street Fighter“. Diese Videospielreihe hat es nicht nur geschafft, dass wir die Namen der einzelnen Charaktere wie Ryu, Ken oder Chun-Li kennen, sondern sogar die Attacken uns ein Begriff sind. „Hadoken“, „Shoryuken“ oder „Sonic Boom“– viele von uns können diese Ausrufe ad hoc zuordnen. Ein bestimmter Teil war im Grunde der Ursprung der Fighting Games: „Street Fighter II“.
Das Spiel erschien in Deutschland 1992 für den SNES und hat das Kampfspiel-Gerne erst richtig etabliert. Der zweite Teil hatte im Laufe der Jahre zahlreiche neue Versionen, aber wir haben uns dafür entschieden, „Street Fighter II“ als Ganzes für unsere Liste zu bewerten. Jede einzelne Figur besitzt ihre eigenen Movesets und Spezialattacken. Die Musik der verschiedenen Level sind Meisterstücke. Wir hören immer mal wieder gerne in die Level Musik von Guiles, Ryus oder Kens Stage rein. Im direkten Vergleich zu „Tekken 3“ ist der Look des Spiels zeitlos. Das liegt ganz einfach an dem 2D-Look, der besser gealtert ist als die 3D-Optik der älteren „Tekken“-Spiele. Noch schöner wird es nur in „Street Fighter II Turbo HD Remix“, das quasi ein Remake ist. Sowohl die Kämpfer als auch die Stages strotzen nur so vor Details. Das war das Zünglein an der Waage und sicherte „Street Fighter II“ den ersten Platz auf unserer Liste.
Wie würde euer Top 10 Retro der Kampfspiele aussehen? Schreibt es uns in die Kommentare!
Bilder: Capcom, Sony, Nintendo, Bandai Namco, Bengus, SNK, Arc System Works
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