Nicht erst seit dem Marvel Cinematic Universe sind Spieleumsetzungen von Spider-Man und Co. beliebt. Der grüne Wut-Riese Hulk kämpfte bereits auf dem SNES gegen Superschurken. Wir haben „The Incredible Hulk“ nochmal angespielt.
Bereits 1994 war der unglaubliche Hulk fester Bestandteil der Popkultur. Das Spiel „The Incredible Hulk“ erschien in diesem Jahr für Mega Drive, Game Gear, Master System und SNES. Entwickelt wurde der Side-Scroller mit Beat’em Up Elementen von Probe Entertainment.
Hulk Smash!
Ohne Verzögerung geht es los: Bruce Banner verwandelt sich in den Hulk und wir sind mitten im Geschehen. Ihr dürft euch durch fünf verschiedenen Level schlagen und trefft neben Roboter-Schergen auf einige Erzfeinde des grünen Riesen. Mit dabei sind Rhino, Absorbing Man, Abomination und Tyrannus. Sie erwarten euch am Ende jedes Abschnitts und bieten euch einen mal mehr, mal weniger harten Bosskampf.
Schön designt fand ich damals schon die Levelumgebungen im Spiel. Ihr startet erst in einer amerikanischen Großstadt, landet danach in einer Art antikem Rom und später sogar in einem vermeintlich menschlichen Körper – inklusive Kampf gegen ein Riesen-Hirn. Schade ist allerdings, dass sich zwei der Level stark ähneln. Abgesehen von den Bosskämpfen begegnen euch am laufenden Band kleinere Gegner. Diese fallen ebenfalls unterschiedlich aus – je nach Stage. So greifen euch in dem einem Level noch Soldaten mit Schwert und Schild an und im nächsten traktieren euch Roboter mit Schusswaffen. Aber auch hier hätten die Entwickler noch mehr Abwechslung reinbringen können. So werden die eben erwähnten Roboter in mehreren der Level gerne wiederverwendet.
Einen kleinen Eindruck vom Spiel gibt euch das folgende Longplay-Video von World of Longplays:
Solide Grafik und Soundeffekte mit Bass
Insgesamt sieht „The Incredible Hulk“ lediglich solide aus. Besonders die Animationen der Standard-Gegner könnten abwechslungsreicher sein. Dafür machen die Endgegner was her. Hier scheinen sich die Entwickler besonders Mühe mit den Charakter-Designs gemacht zu haben. Das Hauptaugenmerk liegt aber ganz klar bei unserem Protagonisten Hulk. Er bewegt sich flüssig und sein Charakter-Modell ist detailliert ausgearbeitet. Besonders gefallen mir persönlich die Animationen, wenn sich der Hulk nach zu vielen Treffern wieder in Bruce Banner zurückverwandelt.
Die Soundeffekte heben sich nicht sonderlich von anderen SNES-Spielen ab, aber Hulks Schläge haben dafür Bumms. Wenn ihr einen Uppercut annsetzt, hört ihr, wie dieser dumpf auf den Gegner trifft. Springt Hulk von einer höheren Umgebung, bebt der Boden, was sich sowohl optisch als auch im Sound bemerkbar macht. Die Musik dagegen dudelt im Hintergrund vor sich hin und bietet kaum Ohrwurmpotenzial. Immerhin: Nervig ist sie nicht.
Herausfordernde Action
„The Incredible Hulk“ ist eines der wenigen Superheldenspiele von damals, die sich nicht verstecken müssen. Die Steuerung fühlt sich präzise an und Hulk besitzt verschiedene Moves, die gegen Feinde eingesetzt werden können. Nur das Springen fällt negativ auf. Einmal in der Luft dauert es gefühlt eine halbe Ewigkeit, bis der grüne Riese wieder landet – und das bei diesem massigen Körper. Nach einer kleinen Eingewöhnungszeit fällt das jedoch nicht mehr so stark auf.
Zu leicht macht es euch das Spiel nicht. Steckt ihr zu viele Treffer ein, verwandelt sich Hulk zu Bruce Banner zurück. Ihr seid damit also wieder ein einfacher Mensch und somit fast hilflos. Zwar könnt ihr in dieser Form Maschinenpistolen nutzen, aber wirklich wirkungsvoll sind diese nicht. Ein Treffer und es heißt Game Over. In den Leveln verteilt befinden sich aber Gamma-Kapseln, die eure Energie wieder auffüllen und euch zurück in den unglaublichen Hulk verwandeln. Als Kind hatte ich zumindest an dem Schwierigkeitsgrad des Spiels zu knabbern. Bis zur letzten Stage habe ich es nie geschafft. Trotzdem habe ich schöne Erinnerungen an das SNES-Game. Es ist zwar kein Meisterwerk, aber hat sich dennoch einen Platz bei meinen Lieblingsklassikern verdient.
The good
- Knackiger Schwierigkeitsgrad, der aber fair bleibt
- Verschiedene Figuren, die aus den Comics bekannt sind, kommen als Bossgegner vor
- Hulk sieht gut aus und ist flüssig animiert
The bad
- Insgesamt sind nur fünf Level vorhanden
- Die Musik ist sehr generisch
- Die Story wird nur in kleinen Textpassagen erklärt