Taito hat in seiner langen Geschichte als Entwickler einige Arcade-Klassiker veröffentlicht, doch viele dieser Perlen konnten Fans in Europa nie spielen. ININ Games bringt jedoch in Zusammenarbeit mit Taito einige der Klassiker mit der „Taito Milestones Collection“ zurück. Wir haben uns die „Taito Milestones II Collection“ mal genauer angesehen und geben euch in unserer Review einen kleinen Einblick in die gut gelungene Collection.
Einen ersten Einblick in die Collection gibt euch der folgende Trailer:
Von Jump and Run bis Beat ’em up alles dabei
Wie bereits die erste Collection, bietet die „Taito Milestones II Collection“ auch wieder mehrere Spiele aus verschiedenen Genres. Folgende Games könnt ihr spielen:
- Newzealand Story (1988)
- Kiki Kaikai (1986)
- Darius II (3-Screen-Arcade-Version) (1989)
- Gun Frontier (1990)
- Ben Bero Beh (1984)
- The Legend of Kage (1985)
- Liquid Kids (Mizubaku Adventure) (1990)
- Solitary Fighter (1991)
- Dinorex (1992)
- Metal Black (1991)
Wir haben uns die Highlights der Collection herausgepickt und geben euch einen kleinen Einblick in das, was euch erwartet:
- Newzealand Story: The Newzealand Story erschien 1988 als Arcade-Automat, später folgten dann noch Portierungen für zahlreiche Systeme wie z.B. das NES, Amiga, den C64 und für den Sega Mega Drive. Das Spiel hat auch eine echt witzige Entstehungsgeschichte, denn es wurde von der Neuseeland-Urlaubsreise eines Programmierers inspiriert. Im Spiel übernimmt man die Rolle von Tiki, dem Kiwi, der seine Freundin und einige Küken-Freunde aus der Gefangenschaft einer großen blauen Leopardenrobbe befreien muss. The Newzealand Story ist ein klassischer Jump and Run und lässt sich in der Taito Collection hervorragend spielen – besonders der Protagonist Tiki hat es mir beim Spielen echt angetan, denn er wirkt nicht wie der typische Held, der zum x-ten Mal die Prinzessin bzw. seine Freunde aus der Gefangenschaft befreien muss. Generell spielt sich Newzealand Story sehr gut auf der Switch, die Steuerung ist schnell gelernt und na ja, das Gameplay erklärt sich von alleine. Alles in allem eine echt gute Portierung, die auch auf der Nintendo Switch sehr viel Spaß macht.
- Metal Black: Das Shoot ’em up wurde 1991 für das legendäre Taito F1 System (Arcade) sowie für den Sega Saturn veröffentlicht und reiht sich in die Riege der legendären Shoot ’em ups der 80er und 90er ein. Wie gewohnt gibt es klassisches Gameplay zu spielen. So fliegt man mit dem CF-345 Black Fly Spacefighter durch zahlreiche Level, erledigt Gegnerwellen und sammelt Upgrades auf, um die vielen Bosse besiegen zu können.
- Gun Frontier: Bei Gun Frontier habe ich mir im ersten Moment einen spielbaren Western vorgestellt – wie sich herausgestellt hat, lag ich da wohl nicht ganz falsch. Denn Gun Frontier ist ein waschechtes Shoot ’em up mit Space-Western-Setting. Als Spieler schwingt man sich als Pilot hinter das Steuer der Desperado und vertreibt die Wild Lizard-Weltraumpiraten vom Planeten Gloria. Taito brachte diesen Klassiker das erste Mal 1990 auf den Markt. 1997 bekam das Spiel auch noch eine Portierung für den Sega Saturn spendiert, die aber nur in Japan erschien.
- Darius II: Ok, was soll ich zu Darius sagen? „Genial“ würde das Spiel wahrscheinlich am besten beschreiben, denn genau das ist es und eine der besten Shoot ’em up-Spielereihen der Welt. Einfach genial! Darius II kam damals als direkter Nachfolger des 1987 veröffentlichten Darius und wurde in Japan unter dem Namen Sagaia veröffentlicht. Den meisten dürfte das Spiel aber als Super Darius II ein Begriff sein, denn es wurde 1993 unter diesem Namen für die PC Engine veröffentlicht. Vor einiger Zeit hat ININ Games bereits ein HD-Remake der Darius-Reihe veröffentlicht. Das Original macht aber ehrlich gesagt ein bisschen mehr her und ist definitiv die Nummer eins der Collection. Ein Kauf der Collection lohnt sich fast schon allein für das Spiel, denn dies ist die allererste Portierung der 3-Screen-Arcade-Edition von Darius II und damit eigentlich ein absolutes Muss für Fans der Reihe.
Zahlreiche Quality of Live-Features
Generell ist die Menüführung der Collection recht simpel gehalten. So kann man sich auf dem Startbildschirm entscheiden, welches Spiel man spielen möchte. Die Optionen für die einzelnen Spiele sind dann ein wenig versteckt, sodass man erst etwas herumprobieren muss – mit der Plus-Taste kommt man dann aber ins Menü und kann dort einige Einstellungen vornehmen und die Quality of Live-Features nutzen. Folgende Einstellungen bzw. Features könnt ihr im Menü einstellen:
- Speichern: Die Arcade-Games konnten damals nicht gespeichert werden. Mit dieser Option könnt ihr einen Speicherpunkt, egal wo im Spiel, nutzen und dann von dort weiterspielen.
- Bildschirmkonfiguration: Hier können die Bildschirmgröße, der Rahmen, die Hintergründe, aber auch Filter eingestellt werden.
- Tastenkonfiguration: Euch gefällt die Standardsteuerung nicht? Dann stellt sie doch einfach um. Die Steuerung wird auch vor jedem Spiel noch einmal in einem Schaubild erklärt.
- Spielkonfiguration: Hier kann man unter anderem die Leben, den Schwierigkeitsgrad und zusätzliche Leben einstellen. Auch weitere Optionen verstecken sich in diesem Untermenü, so können hier das automatische Fortsetzen, der Sound und auch die Eintragung in den Online-Ranglisten ein- bzw. ausgeschaltet werden.
- Handbuch: Im Handbuch bekommt ihr alle Informationen zum Spiel, inklusive einer Spielanleitung und Besonderheiten des jeweiligen Spiels.
- Online-Ranglisten: Jedes Mal, wenn ihr das Spiel spielt, könnt ihr euch in eine Highscore-Liste eintragen und dieser Highscore wird dann mit Spielern auf der ganzen Welt geteilt bzw. verglichen. In den Ranglisten könnt ihr schauen, auf welchem Rang ihr weltweit steht.
- Konfigurationen zurücksetzen: Ihr habt irgendetwas falsch eingestellt? Dann könnt ihr das mit einem Klick beheben.
- Spielneustart (muss man glaube ich nicht erklären)
Die Optionen können so für alle Spiele einzeln angepasst werden, sodass man mit seinen persönlichen Einstellungen spielen kann. Ein Manko hat das Ganze aber, denn wenn man nicht mit den Standardeinstellungen spielt, wird der Highscore nicht in die Online-Liste übernommen.
Shoot ’em ups reißen es heraus
Das Arcade-Feeling können die Portierungen der Spiele bzw. die Collection an sich aber nicht ganz einfangen, denn es ist halt nochmal etwas ganz anderes, wenn man vor einem großen Automaten mit Joystick steht und die Buttons zum Glühen bringt. Dennoch macht die „Taito Milestones II Collection“ keine schlechte Figur. Eine Collection zu bewerten ist gar nicht so einfach, denn es gibt immer mal wieder ein oder zwei Spiele, die nicht so gut sind, bei denen der Rest aber vielleicht alles wieder rausreißt. Genau das ist auch der Fall bei der „Taito Milestones II Collection“, denn hier sticht vor allem „Darius II“ heraus, aber an sich sind es die Shoot ’em ups der Collection, die am meisten Spaß machen. Das heißt aber nicht, dass die anderen Spiele schlecht sind. Im Großen und Ganzen ist die Collection sehr gut abgestimmt, sodass für jeden Spieler etwas dabei sein sollte. Man darf schon gespannt sein, welche Spiele es in die „Taito Milestones III Collection“ geschafft haben, denn bis jetzt haben ININ Games und Taito einen tollen Job gemacht und zwei richtig gute Collections mit alten Klassikern zusammengestellt.
The good
- Die Spielauswahl ist gut getroffen, so dürfte für jeden Spieler etwas dabei sein.
- Mit der 3-Screen-Arcade-Edition von Darius II ist das Spiel eigentlich für jeden Fan ein Muss./li>
- Zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten, die die einzelnen Spiele verbessern bzw. auch schwerer machen./li>
The bad
- Auch wenn bei vielen Spielen der Soundtrack echt gelungen ist, gibt es leider Spiele in der Collection, die nicht so gut klingen.
- Auch der Collection geschuldet ist der Story-Umfang bzw. die Storys der einzelnen Spiele. Hier gibt es bedauerlicherweise auch wieder Ausreißer-Spiele, wo die Story zu simpel ist.
- Die Standardsteuerung ist bei vielen Spielen der Collection etwas gewöhnungsbedürftig. Hier hilft zwar die Tastenkonfiguration, doch die muss man auch erstmal finden. Denn das Optionsmenü ist nicht so schnell ersichtlich.
Bild: ININ Games / Taito
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