„Super Mario and the Rainbow Stars“ hat in der aktuellen 1.1-Version ein paar Neuerungen im Gepäck. So gibt es jetzt ein Shopsystem und einen kooperativen Zwei-Spieler-Modus. Wir haben uns das Fan-Game in der derzeitigen Fassung einmal genauer angeschaut.
Wer weiß schon wie lange dieses meisterliche, nicht kommerzielle Schmuckstück der Videospielewelt zur Verfügung steht? Klar, es gibt auch in diesem Feld manchmal wunderliche Entwicklungen, wie beispielsweise „Sonic Mania“, das von einem Sonic-Enthusiasten privat programmiert und dann ganz offiziell via Sega erschien und zu einem absoluten Hit wurde. Aber Nintendo ist nicht unbedingt bekannt dafür, Gaming-Fan-Projekte mit ihren Brands zu dulden.
Zunächst: „Super Mario and the Rainbow Stars“ ist kein ROM-Hack, sondern ein komplett originäres – sofern man in diesem Kontext davon sprechen kann – eigenständiges Spiel. Viele der Soundeffekte sind von anderen Mario-Spielen übernommen und es gibt ganze Tracks, die aus Abenteuer-Universen wie „Mario & Luigi“ oder „Paper Mario“ stammen. Wenn schon stibitzen, dann doch wohl von den Besten! Und das sind in diesem Fall nun einmal Nintendo selbst.
Nicht alles ist vertraut
Was den Rest des Games betrifft, wird nicht auf übliche Mario-Mechaniken verzichtet. Die Welten sind dennoch um einige Features, die man so noch nicht kannte, erweitert. Das Ganze ist spielerisch vergleichbar mit „Super Mario World“, wie wir auch schon in unserem ersten Artikel zur damaligen Demo erwähnten. Visuell könnte man das Game aber auch auf dem grafisch etwas stärkeren Game Boy Advance, anstelle des SNES, verorten.
Was in den Cut-Scenes so passiert, übersteigt jedoch die Auflösungskapazitäten der Retrokonsolen. Ästhetisch immer hübsch pixelig, gibt es diverse Zooms auf die Protagonisten. Komplex arrangierte „Kamerafahrten“ sind Teil der Erzähltechnik. Und es existiert, aus der Retro-Perspektive gesehen, ziemlich gut aussehendes 3D in der Hub-Welt.
Narrativ könnte man bemängeln, dass einem etwas viel Story zugemutet wird, bevor es dann endlich ins Gameplay geht, aber das ist nicht weiter tragisch.
Wie sich das Spiel entwickelt ist auch prächtig. Wenn man nach rund einer halben Stunde mit den Wurfmechaniken vertraut gemacht wird, die stark an die Eierschleuderei von „Yoshi’s Island“ erinnert, ist das ganz großes Kino.
Was uns besonders an diesem verwegenen Mario-Ableger begeistert hat, sind die kreativen Bosskämpfe über mehrere Phasen. Das ist mal Abwechslung im Vergleich zum Koopalinge-Einerlei. Der Humor ist außerdem top! Gewisse Vibes der Mario Rollenspiele werden versprüht.
„Super Mario and the Rainbow Star“ ist ein aufregender Plattformer, voll mit Witz und frischen Ideen (man kann Delphine reiten!). Währe da doch bloß nicht dieses abstrakte hintergründige Gefühl dabei, etwas Unrechtes zu tun. Sorry Nintendo, dass wir ein wenig inoffiziellen Spaß hatten.
Bild: Super Starshi
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