Manche Menschen saugen Staub zur Beruhigung. Andere schmeißen zum Abschalten den „Power Wash Simulator“ an und berichten von unglaublichen Flow-Erlebnissen. Und wieder andere schwören auf die klassischen Cozy-Games. Wenn sich letztere auch noch mit dem natürlichen Drang danach, etwas sauerzumachen vereinen: Ja, wie gut ist das denn dann!

Die Familie der gemütlichen Videospiele erhält mit „Spilled!“ (zu Deutsch: verschüttet) am 26. März einen neuen Eintrag. Wir haben das Game bereits als Vollversion spielen können und berichten im Folgenden von unseren Eindrücken.

Ziel ist es, das Meer von Öl und Plastikgegenständen zu befreien. Hin und wieder tauchen auch andere Objekte auf, die ihr von A nach B verfrachten müsst. Sogar können ans Wasser grenzende Felsen mit einer vom Boot aus gesteuerten Fontäne gereinigt werden. Für den Müll erhält man bare Münze und kann sich regelmäßig im Shop upgraden.

Man wird immer wendiger, hat mehr Platz im Frachtraum fürs Öl und die am Bug angebrachte Schaufel wird immer breiter: Meeresmüll, here we come! Sukzessive entwickelt sich also das Gameplay. Die meerestierreiche Landschaft gestaltet sich stets abwechslungsreich, unterschiedlichste Breitengrade der Erde werden bereist. Habt ihr das aktuelle Areal ausreichend bereinigt, öffnet sich das Tor zur neuen verschmutzten Welt. Das Spiel geht in klar gegliederten Etappen weiter und das Niveau steigt.

Auf den ersten Blick hat uns das „Spilled!“ an „A Short Hike“ erinnert: Von der Grafik, der chilligen Musik und dem simplen Spielprinzip. Beginnt man dann aber erst einmal auf den Schultertassen Gas zu geben und erste Erfolgserlebnisse zu schaffen, erkennt man das Originäre ziemlich direkt und hat sofort Lust weiterzumachen. Ein Areal geht noch!

Bewusstsein schaffen inklusive

Eher subtil als mit dem Holzhammer wird im Nebenbei auf die Notsituation der Natur hingewiesen. Auch auf dem Festland sieht es problematisch aus, so steigen einige Rauchwolken in den Himmel von verspengten Bränden, die sich über die Karte ziehen.

Immer wieder drollig und makaber zugleich ist es, kleine Tiere zwischen den Öllarchen zu finden. Hat man sie gerettet, werden sie einem mit Vor- und manchmal auch Zunamen vorgestellt. Fantastisch!

Im Spiel läuft kein Timer und man kann sich alle Zeit nehmen, um durch die verschiedenen Meeresbiotope zu cruisen.

Ein Teil der Verkaufssumme jedes Spiels wird zugunsten von Walen und Delphinen gespendet, was eine schöne Geste ist. Die Spieleentwicklerin Lente wohnt selbst auf einem Boot, auf dem sie Videospiele programmiert. Mehr Lebenskünstlertum geht wohl auch nicht.

Zum Preis des vollumfänglichen Titels kann man jetzt noch nichts sagen, jedoch ist bereits eine Demo bei Steam verfügbar. Unser Rat: Zockt rein und schaut selbst, ob ihr dem Spielprinzip etwas abgewinnen könnt. Nein, es ist kein neues Metroid. Aber: Fans von charmanten Titeln mit klar definierten Aufgaben, wie „Unpacking“, werden ihre Freude an diesem Stück Retro-Liebe haben.

Bild: Lente

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