Weltraumschlachten, Blaster-Duelle, abgefahrene Maschinen und fremdartige Kreaturen – all das sind Elemente, die Star Wars seit über 40 Jahren zum absoluten Kult bei Fans auf der ganzen Welt und das Franchise zur perfekten Vorlage für zahllose Videospiele aller Art machen. Das Action-Adventure „Shadows of the Empire“ fiel in die N64-Phase. Anlässlich des heutigen Star-Wars-Days wollen wir uns an ein starkes Game erinnern.
Star Wars hat Games aus diversen Genres hervorgebracht – ob Flugsimulation, Strategie oder sogar Beat ´em up. Ein Begleiter meiner Jugend war „Shadows of the Empire“. 1997 spendierte LucasArts der europäischen Community den actiongeladenen Shooter, bei dem man meistens im Third-Person-Modus zu Fuß unterwegs war und in einzelnen Levels verschiedene Vehikel steuern konnte.
Wo in der Lore befinden wir uns? „Shadows of the Empire“ ist einer der brauchbareren eigenständigen Romane des Franchises. Erzählt wird die Geschichte zwischen den Kinofilmen „Das Imperium schlägt zurück (Episode V) und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ (Episode VI). Prinzessin Leia ist das ganze Rebellenleben allmählich leid. Sie grübelt über Han Solos legendäre verweigerte Liebeserklärung und ist drauf und dran, sich von dem mysteriösen Prinz Xizor (der seinerseits Pheromone versprüht) verführen zu lassen. Luke Skywalker macht Luke-Skywalker-Sachen. Und ein Rebellenanhänger namens Dash Rendar riskiert Kopf und Kragen, um bei der Befreiung Han Solos behilflich zu sein.
Zu Fuß oder im Cockpit durch Original-Schauplätze
Jenen Dash Rendar dürfen wir in der Videospiel-Umsetzung steuern. Das Spiel beginnt mit der berühmten Schlacht um den Eisplaneten Hoth, an der Dash in einem Schneegleiter teilnimmt. Auf der Eiswüste ist ordentlich was los und jawohl, es läuft auch der eine oder andere AT-AT auf dem Schlachtfeld herum. Und natürlich wissen alle echten Star Wars Fans auch, wie man so einen erledigt.
Dominant sind aber die Passagen, in denen man Dash aus der Third-Person-Perspektive zu Fuß steuert. Der Mann ist recht gut zu Fuß und so erinnern manche gewagten Sprünge sogar an Jump n Run Action, unter anderem wenn man auf fahrenden Zügen von Wagon zu Wagon springt. Der Fokus liegt aber auf Blaster-Orgien, vorzugsweise mit Sturmtruppen. Die Gefechte sind nett arrangiert, allerdings muss man nicht groß zielen, sondern lediglich in die richtige Richtung schauen. Der Schwierigkeitsgrad hält sich somit in Grenzen und man kommt gut voran im Spiel.
Die Umgebungen sind unterschiedlich liebevoll gestaltet. Der Eiswüste Hoth oder die Steppe von Tatooine: eher nicht so toll. Infiltrierte imperiale Stützpunkte: schon besser. Sehr gefreut hat man sich als Jugendlicher auf das Level, in dem man mit dem Speeder durch Mos Eisley und die Wüste von Tatooine rasen und dabei in voller Fahrt einige Feinde wegrammen durfte. Der Spaß hatte dann auch einen gewissen Wiederspielwert. Aus heutiger Sicht fällt allerdings auch auf, dass das Leveldesign doch etwas monoton ist.
Highlight: Bosskampf mit Boba Fett
Klares Highlight des Spiels ist der Bosskampf gegen Boba Fett. Dem Kopfgeldjäger, der zu den beliebtesten Schurken des Star-Wars-Universums zählt, tritt man im Jetpack gegenüber, um gleiche Bedingungen herzustellen. Allerdings hält Fett davon nicht viel und steigt nach der ersten Abreibung in sein Raumschiff. Das juckt Alleskönner Rendar aber nicht sonderlich und so servieren wir den Mandalorianer auch nochmal in seinem Gefährt ab.
Klares Lowlight, zumindest aus moralischer Sicht, war für mich das Level in der Kanalisation unter Xizors Palast. Im Roman heißt es dazu: „Der Gedanke, dass sich beim Riechvorgang winzige Partikel in den Nasenschleimhäuten festsetzen, war Luke unangenehm.“ Verständlich, aber während der große Jedi-Ritter sich schon vor dem Riechen ekelt, müssen wir in die Brühe eintauchen und uns der „Dianoga Giganta“ stellen. Allein der Name jagte mir schon kalte Schauer über den Rücken. Auf den Kampf konnte ich mich damals vor lauter Tentakel-Ekel nicht mehr konzentrieren. Es musste schon ein schöner, warmer Sommertag sein, bis ich mich nochmal in das Becken des widerlichen Monstrums gewagt und es erledigt habe. Diesen Bosskampf habe ich nie mehr wiederholt.
Denn abschließend punktete „Shadows of the Empire“ wieder mit einer opulenten Weltraumschlacht rund um das Mutterschiff der Untergrund-Organisation „Schwarze Sonne“. Dashs eigenes Schiff erinnert leicht an den legendären Millennium Falcon. Wieder mal muss ein Reaktorkern zerstört werden und ihr dürft dreimal raten, wer das übernehmen darf. Ob zu Fuß oder zu Schiff – die musikalische Untermalung passt durchgängig, wie das im Star-Wars-Universum auch die Regel ist.
Wer heute Abend eine Retro-Gaming-Runde passend zum Star Wars Day einlegt, der darf „Shadows of the Empire“ dabei gerne mal berücksichtigen. Es erwartet euch eine kurzweilige, actiongeladene Rundreise, die zwar keine Jedi-Power beinhaltet aber eine Menge der einzigartigen Star-Wars-Atmosphäre atmet.
The good
- Abwechslung: Ihr seid zu Fuß, mit dem Schneegleiter, dem Raumschiff, dem Speeder oder dem Jetpack unterwegs/li>
- Musik: Klasse Untermalung im typischen Star-Wars-Stil
- Was fürs Herz: AT-STs, Stormtroopers, Mos Eisley… sie sind alle da
The bad
- Einige kahle Umgebungen hauen einen nicht vom Hocker
- Bei dem Speeder-Level wäre mehr drin gewesen
Bild: Nintendo /Lucas Arts
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