„Secret of Mana“ dürfte jedem Videospieler etwas sagen — sofern man das SNES-Zeitalter miterlebt hat — und ein pures Nostalgiefeeling auslösen. Wer es damals gespielt hat, kann sich wahrscheinlich noch gut daran erinnern, wie er mit zwei Freunden zusammen diese Rollenspiel-Perle durchgespielt hat. Ja, ihr habt richtig gelesen, denn man konnte das Spiel damals mit einem Zusatzmodul für das Super Nintendo zu dritt spielen und das war damals schon etwas Besonderes.

Square Enix schaffte es 1994, eine wunderbare Fortsetzung für „Seiken Densetsu“ („Mystic Quest“ in Europa) zu erschaffen und damit eine eigene Serie zu kreieren. Die „Secret of Mana“-Reihe kann bis heute mit zahlreichen Fortsetzungen und Remakes/Remastered noch immer ihre Fans begeistern und durch die Neuauflage auf Nintendo Switch weitere Fans gewinnen.

Junge findet Schwert im Stein und rettet die Welt

Secret of Mana: Held zieht Schwert aus dem Stein
Der Beginn eurer Reise: Zieht das Schwert aus dem Stein

Die Story des Spiels beginnt recht simpel: Unser Held wächst in einem kleinen Dörfchen auf. Als er eines Tages mit seinen Freunden die Gegend erkundet, rutscht er beim Überqueren einer Schlucht von einem glitschigen Baumstamm ab und fällt in die Tiefe. Er landet in einem Tal, aus dem er nicht so einfach herauskommt. Eine Stimme in seinem Kopf rät ihm, das Schwert, das in der Nähe in einem Stein steckt, herauszuziehen und sich seinen Weg aus dem Tal zu bahnen.

Gesagt, getan: Der Held zieht das Schwert aus dem Stein, doch damit beginnt erst der Ärger, denn überall tauchen auf einmal Monster auf. Nachdem wir es zum Dorf geschafft haben, werden wir verbannt, da wir den Schutzwall, der das Dorf jahrelang umgeben hatte, mit dem Ziehen des Mana-Schwertes zerstört haben. Ein Ritter rät uns nach der Verbannung, den Wassertempel aufzusuchen, um mehr über das Schwert und unser Schicksal zu erfahren.

Der Held muss das Imperium und einen antiken Magier namens Thanatos daran hindern, die Siegel der acht Mana-Samen zu lösen und so das Wiederauferstehen der Mana-Festung verhindern. Im weiteren Verlauf der Reise lernt der Held seine neuen Gefährten Prim und Popoi kennen, die ihm auf der gefährlichen Reise beistehen. Mit ihnen versucht er, Thanatos aufzuhalten.

Ein gesunder Genre-Mix

Secret of Mana: Kampf gegen die Pogopuschel
Kampf gegen die Pogopuschel

„Secret of Mana“ ist eine Mischung aus Rollenspiel und Action-Adventure. Ihr steuert euer Alter-Ego in Echtzeit durch blühende Landschaften, Schluchten, Täler und geheimnisvolle Wälder. Den zahlreichen Gefahren begegnet ihr mit eurem Schwert, weicht feindlichen Attacken aus und schlagt im richtigen Moment mit eurer Waffe zu. Dabei könnt ihr schnelle Combo-Ketten auf eure Feinde niederprasseln lassen oder ihnen mit einem aufgeladenen Schlag zu Leibe rücken.

Dabei steht euch nicht nur das Mana-Schwert zur Verfügung. Ihr könnt aus einer Vielzahl von Schlagutensilien wählen. Durch das brillant umgesetzte Ring-Menü könnt ihr eure Waffen jederzeit austauschen. Sobald ihr ins Menü wechselt, friert das Spielgeschehen kurz ein und ihr könnt eure Waffe, aber auch weitere Gegenstände, wie Heiltränke, auswählen und benutzen. Eure Waffen könnt ihr nach und nach aufleveln.

Aber es bleibt keinesfalls nur bei roher Waffengewalt, sondern wie in jeder Fantasy-Welt darf natürlich auch der Einsatz von Magie nicht fehlen. So könnt ihr nach und nach ein beachtliches Repertoire an Heil- und Angriffszaubern zusammenstellen. Dadurch habt ihr irgendwann auf jedes der Elemente eine passende Antwort. Zum Beispiel könnt ihr mit euren Eiszaubern gegen Lavamonster vorgehen oder ihr wendet eure Blitzmagie gegen Wasserwesen an.

RPG-Elemente könnt ihr vor allem bei den Statuswerten eurer Helden finden. Wo sich bei Link zum Beispiel seine Herzen befinden und die Gesundheit anzeigen, bekommt ihr in „Secret of Mana“ Health Points (HP) angezeigt. Sowohl ihr als auch eure Feinde haben solch eine Anzeige. Geht sie auf null, ist derjenige tot. Wie eure Waffen könnt ihr auch euch selbst aufleveln. Wenn ihr euch also fleißig durch Dungeons metzelt und Gegner besiegt, bekommt ihr Erfahrung, die euch mehr HP und bessere Statuswerte einbringt. Eure zwei Begleiter können ebenfalls auf diesem Weg aufgelevelt werden.

Letztere werden — wenn ihr nicht zu dritt spielt — von der KI gesteuert. Ihr könnt euren Begleitern aber auf einem Schachbrettfeld bestimmte Rollen zuweisen. Sollen sie sich lieber aggressiv, passiv oder doch defensiv verhalten? Ihr könnt alles einstellen, mit Hilfe der Select-Taste könnt ihr jederzeit zwischen den drei Einstellungen hin und her wechseln. Wenn ihr aber den vollen Spielspaß und auch gleichzeitig die CPU eures Super Nintendos entlasten wollt, dann solltet ihr unbedingt den 2- bzw. 3-Spielermodus ausprobieren (vorausgesetzt ihr habt ein Multitap). Eure Freunde übernehmen dann nämlich die Rollen der Begleiter.

Abwechslungsreiche Welten

Secret of Mana: Held erfährt sein Schicksal im Wassertempel
Erfahre dein Schicksal im Wassertempel

Die Optik war für damalige Verhältnisse recht gut und eher in den grafisch besseren SNES-Titeln einzuordnen. Es gab schöne und stimmige Backgrounds und gute Monster-Designs. Leider sorgte der doch etwas geringe Modulspeicher für die ein oder andere Wiederverwertung der Sprites. Das fällt aber nicht so sehr ins Gewicht, denn jede Umgebung vermittelte ihre eigene Atmosphäre. Grüne Wiesen wechselten sich mit düsteren Wäldern und belebten Städten ab.

Alles in allem eine recht abgerundete Fantasy-Welt, die auch heute noch Spaß macht. Für das Jahr 1994 sieht „Secret of Mana“ wirklich zauberhaft aus. Das absolute Highlight war damals auch die Mode 7-Weltkarte. Diese konnte durch das Zoomen und Drehen eine dreidimensionale Abwechselung zu den Bitmap-Welten bieten. Die Entwickler haben eine zeitlose Grafik erschaffen, sodass es auch heute noch sehr schön spielbar und auch ansehnlich ist und ein Pixelschock ausbleibt.

Der Soundtrack ist ein wahres 16-Bit-Feuerwerk

Der Soundtrack zählt zum Besten, was Nintendo in der 16-Bit-Ära zu bieten hatte. Die Tracks passen sich wunderbar an die Begebenheiten des Spiels an und das grandiose Maintheme dürfte bei jedem Nostalgiegefühle auslösen. Zwar gibt es keine Sprachausgabe und keine Bombast-Effekte, aber die benötigt das Spiel auch nicht. Die Musik steckt meiner Meinung nach auch heute noch einige der neueren HD-Titel in die Tasche. Damals wurden die Kompositionen noch an den richtigen Stellen verwendet, um den Spielern zur richtigen Zeit die passende Atmosphäre zu vermitteln.

Spielspaß heute wie damals ungebrochen

Auch heute scheint die Faszination für diesen Spiele-Klassiker und die „Mana“-Reihe an sich ungebrochen zu sein, denn es gibt zahlreiche Fortsetzungen, Neuauflagen und Remake/Remastered, die auch auf neuen Konsolen spielbar sind. Das Spielprinzip haben die Neuauflagen und die Remakes/Remastered nicht verändert. Nur die Grafik des Remakes zerstört leider das Nostalgiefeeling ein wenig. Wer „Secret of Mana“ in alter Original-Grafik auf der Nintendo Switch genießen möchte, sollte auf die „Collection of Mana“ zurückgreifen. Mit ihr könnt ihr die ersten drei Spiele der „Mana“-Reihe in Original-Grafik spielen.

Auch heute macht „Secret of Mana“ noch jede Menge Spaß und mindestens einmal im Jahr ist es auch soweit, dass ich meinen alten Super Nintendo anschmeiße, mit zwei Freunden auf der Couch sitze und wir zu dritt diesen Klassiker durchspielen. „Secret of Mana“ darf in keiner Sammlung fehlen und gehört deshalb zu meinen Top 5 SNES-Spielen. Ich kann es jedem nur ans Herz legen, einmal selbst Hand an das Mana-Schwert zu legen.

Aussehen20 / 20
Soundtrack20 / 20
Spielspaß20 / 20
Story18/ 20
Umfang20 / 20

The good

  • Der Soundtrack ist ein wahres 16-Bit-Feuerwerk
  • Spannendes und zugleich forderndes Gameplay
  • Auch heute noch (in Originalfassung) für neue systeme erhältlich

The bad

  • Komplizierte Menüführung
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