Es gibt einen Fun Racer, an dem sich von Anfang der 90er bis heute Genre-Vertreter messen müssen. Natürlich rede ich von „Super Mario Kart“, dessen erster Ableger 1992 veröffentlicht wurde. Zwei Jahre später erschien mit „Bike Daisuki! Hashiriya Kon – Rider’s Spirits“ ein weiterer Fun Racer der Japan-Exclusive für das Super Famicom veröffentlicht wurde . Nun konnte ich selbst Hand an die Neuveröffentlichung des Klassikers von Ratalaika Games legen. Ob der Racer etwas für euch ist, erfahrt ihr in meiner Review.

Einen ersten Einblick ins Spiel gibt euch der folgende Trailer:

Statt Kart, nimm ein Bike

Zum Gameplay braucht man bei einem Fun Racer nicht viel sagen. So fährt man in „Rider’s Spirits“ Rennen gegen Computer-gesteuerte Rivalen oder menschliche Gegner im lokalen Multiplayer. Es gilt, auf zahlreichen Kursen und in verschiedenen Spielmodi die Fahrkünste mit dem Motorrad unter Beweis zu stellen.

Ein regelmäßiger Boxenstopp ist wichtig, denn ohne vollen Tank bleibt man auf der Strecke stehen und das Rennen ist vorbei.

Singleplayer-Modi:

  • Riders GP: Im Riders GP-Modus tritt man in drei Schwierigkeitsgraden gegen sieben Computer-Gegner an. Hier gilt es, auf den verschiedenen Rennstrecken die meisten Punkte einzuheimsen und sich am Ende den Pokal zu schnappen.
  • Time Trial: Hier kann man die Strecken ausprobieren und Geschwindigkeitsrekorde aufstellen.
  • Ausdauer-Rennen: Im Ausdauer-Rennmodus tritt man gegen drei weitere Fahrer in einem verlängerten Rennmodus an. Zur Auswahl stehen 1 Minute-, 3 Minuten- und 5 Minuten-Rennen. Das Besondere an diesem Modus ist, dass man auch auf die Tankanzeige seines Motorrades achten muss, denn ist der Tank leer, war es das auch für das Rennen.

Im Multiplayer kann man sich mit einem Freund im Riders GP-Modus sowie im Ausdauer-Rennen austoben. Hinzu kommen dann mit dem Battle Race und dem Chicken Run zwei weitere Multiplayer-Modi.

  • Battle Race: In diesem klassischen Modus tritt man im Direktvergleich gegen seine Freunde an.
  • Chicken Run: Dieser Modus ist eine Art Viertel Meilen-Rennen, kombiniert mit Angsthase. Hier gewinnt derjenige, der am Ende nicht von der Strecke fällt bzw. der weiter fährt als der andere. In diesem Modus kommt es auf gute Bremsreaktion an.

Sowohl die Singleplayer-, als auch die Multiplayer-Modi machen echt Spaß und sind für ein Spiel zwischendurch durchaus unterhaltsam. Allerdings reicht der gebotene Content nicht aus, um mehrere Spielstunden zu füllen. So ist der Kader der Fahrer recht überschaubar: Zur Auswahl stehen insgesamt sechs männliche und zwei weibliche Fahrer, die zwar unterschiedliche Fähigkeiten und Items nutzen können, fahrtechnisch aber kaum Unterschiede aufweisen – auch wenn die Fahrer unterschiedliche Stats für Geschwindigkeit, Lenkung (Handling) und Beschleunigung haben sollen.

Auf der Nostalgiewolke schweben

Das eigentliche Highlight sind aber die Grafik sowie der echt gelungene Soundtrack. Als großer „Super Mario Kart“-Fan hat mich die 16-Bit-Grafik direkt in ihren Bann gezogen. Besonders toll sind die zahlreichen Strecken, die natürlich auch im „Super Mario Kart“-Look gehalten sind und sich doch völlig anders spielen und überraschend mit zahlreichen Hindernissen aufwarten. Hinzu kommen echt gelungene Soundtracks für jede einzelne Strecke, die die Strecken richtig gut untermalen und für jede Menge Action sorgen.

Im Chicken Run-Multiplayer-Modus kommt es nicht so sehr auf Fahrkünste an, sondern eher auf Reaktionszeit – denn wer nicht rechtzeitig bremst, fällt von der Strecke und hat verloren.

Wie es sich für eine Neuveröffentlichung von Ratalaika gehört, haben die Entwickler auch wieder ein paar Quality of Life-Features ins Spiel gebracht.

  • Sprache: Das Spiel ist sowohl in der englischen, als auch in der original-japanischen Version spielbar.
  • Anpassbare Steuerung: Ein Feature, das ich bei Originaltiteln oft vermisse, ist die Einstellung der Steuerung. Denn je nach verwendetem Controller bin ich ein großer Fan davon, die Tastenbelegungen meiner Spielweise anzupassen. Ratalaika packt diese Option dankenswerterweise in seine Spiele mit rein, sodass man die Steuerung relativ easy vor dem Spielen seinen Bedürfnissen anpassen kann.
  • Grafik-Einstellungen: Neben der Displaygröße / dem Format können über die Optionen auch Farben, Shader und Skalierungs-Filter zu- bzw. abgeschaltet werden. Vor allem die Shader sind für Retro-Fans ein Feature, das zusätzlich Nostalgie-Feeling verspricht.
  • Rückspulfunktion: Ob es das Feature wirklich braucht, wage ich zu bezweifeln, aber mit Hilfe der Rückspulfunktion kann man natürlich den einen oder anderen Fahrfehler rückgängig machen.

Ein weiteres Highlight ist aber die Galerie, die hat gerade für Retro-Spiel-Fans und Sammler Nostalgie im Gepäck. So kann man sich hier die originale Boxart, ein Cart Label und die Original-Spielanleitung anschauen. Besonders die ausführliche Anleitung hält neben zahlreichen Illustrationen auch viele Hintergrundinformationen zum Spiel bereit. Einziges Manko: Die Anleitung ist, da das Originalspiel nie im Westen erschien, auf Japanisch.

Ein netter Fun Racer für zwischendurch

Alles in allem hat mir „Rider’s Spirits“ echt gut gefallen. So hat mich der Racer direkt an „Mario Kart“ erinnert und spielt sich auch ungefähr so. Statt Karts gibt es aber Bikes, die sich jedoch vom Fahrverhalten ähnlich anfühlen wie die Karts. Hinzu kommen interessante Fahrer, die zum Teil sämtliche Klischees erfüllen. So haben wir den typischen Rocker, der aussieht wie der Präsi aus „Werner Beinhart“, aber auch den typischen Speedbike-Fahrer, wie man ihn aus der MotoGP kennt. Auf diese Weise dürfte für jeden trotz der kleinen Auswahl aus acht Fahrern der passende Charakter dabei sein. Generell ist die Neuveröffentlichung echt gut gelungen und macht für den kurzen Zeitvertreib trotz einiger Abstriche richtig viel Spaß. Wer den Fun Racer ausprobieren möchte sollte also zugreifen und für sechs Euro kann man eigentlich nicht viel falsch machen.

Aussehen20 / 20
Soundtrack20 / 20
Spielspaß15 / 20
Story10 / 20
Umfang15 / 20

The good

  • Motorräder anstatt Karts und die Designs der Strecken sowie der einzelnen Fahrer sind richtig gut und machen viel Spaß.
  • Zahlreiche Quality of Life-Features, die für das richtige Retro-Feeling sorgen
  • Wie bei Mario Kart, macht es im Multiplayer mehr Spaß. Besonders spannend ist der Chicken Run-Modus, denn hier kommt es weniger auf die Fahrkünste und den Einsatz der Fähigkeiten und Items an, sondern mehr auf das richtige Timing beim Bremsen.

The bad

  • Der Umfang des Spiels ist recht übersichtlich, sodass sich Rider’s Spirits eher für kurze Sessions zwischendurch eignet.
  • Wer eine Story erwartet, wird hier wie bei Mario Kart enttäuscht werden, denn es gibt keine. Jedoch würde ich den GP-Modus als Story-Ansatz gerade so durchgehen lassen.
  • Dank des geringen Umfangs ist gerade der Singleplayer-Modus recht schnell durchgespielt und die Time-Trial-Rennen machen auch nur bedingt Spaß.

Bilder: Ratalaika Games

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