Die Playstation 1 trat damals zu ihrem Launch am 03. Dezember 1994 in Japan und knapp ein Jahr später in Europa in direkte Konkurrenz mit Nintendo. Sony schaffte es mit der PS1, den einstigen Marktführer Nintendo vom Thron zu stürzen und revolutionierte den gesamten Heimkonsolenmarkt. Mit der Playstation Classic kommt nun ein Stück dieser Nostalgie von damals erneut ins heimische Wohnzimmer.
Doch was auf den ersten Blick für Nostalgiegefühle sorgt, ist bei genauerem Hinsehen nicht mehr ganz so schön. Die am 03. Dezember 2018 erschienene Mini-Konsole weist einige Schwachstellen auf.
Auswahl der Spiele nicht durchdacht
Es sind durchaus ein paar Klassiker, wie z.B. „Metal Gear Solid“, „Resident Evil“, „Final Fantasy 7“ oder „Tekken 3“, auf der Konsole vorinstalliert. In der mit 20 Titeln nicht gerade großen Auswahl finden sich aber auch Spiele wie „Cool Boarders 2“ (was zum Teufel ist „Cool Boarders 2“?), während Hits wie „Tomb Raider“ fehlen. Man könnte den Eindruck bekommen, dass Sony hier nicht gewillt war, sich die nötigen Lizenzen zu besorgen. Insgesamt ist die Zusammenstellung der Spiele nicht gut gelungen. Folgende Spiele sind auf der Playstation Classic enthalten:
- Battle Arena Toshinden
- Final Fantasy VII
- Intelligent Qube
- Jumping Flash!
- Metal Gear Solid
- Mr. Driller
- R4: Ridge Racer Type 4
- Resident Evil: Director’s Cut
- Revelations: Persona
- Super Puzzle Fighter II Turbo
- Tekken 3
- Wild Arms
- Cool Boarders 2
- Destruction Derby
- Grand Theft Auto
- Oddworld: Abe’s Oddysee
- Rayman
- Syphon Filter
- Tom Clancy’s Rainbow Six
- Twisted Metal
- Arc the Lad
- Arc the Lad 2
- Armored Core
- G-Darius
- Gradius Gaiden
- Parasite Eve
- SaGa Frontier
- Devil Dice (XI)
Hübsch anzusehen
Rein optisch ist die Playstation Classic ein Blickfang. Sie sieht wie das Original aus, nur eben kleiner. Sammler, die sich dieses schmucke Stück nur in den Schrank stellen wollen, können deshalb beherzt zugreifen. Alle anderen sollten sich das gut überlegen.
Die Controller der PS Classic sind den ursprünglichen Controllern der PS 1 nachempfunden und verfügen deshalb auch nicht über Analogsticks oder Vibrationsfunktion. Das mag auf den ersten Blick nicht schlimm erscheinen, doch führt uns dies zu einem weiteren Problem der Mini Konsole. Einige der vorinstallierten Spiele haben Features, für die man den ein paar Jahre später erschienenen DualShock bräuchte. So habt ihr auf der Playstation Classic oftmals ein schlechteres Spielerlebnis als mit der Original-Konsole.
Emulationen sind schlecht umgesetzt
Das größte Problem ist aber nicht der Controller oder die Spiele, sondern vielmehr ihre Umsetzung auf der Konsole. Sony verwendet nämlich für die Emulationen einen nur leicht angepassten Open-Source-Emulator. Der funktioniert zwar im Großen und Ganzen, bietet aber keinerlei Features, Grafikoptionen oder ähnliches. Bei einem Entwickler wie Sony hätte man da schon etwas mehr Liebe erwartet.
Preisachterbahn
Dass die Playstation Classic ihren eigentlichen Preis von 100 Euro nicht wert ist, hatte sich schnell herumgesprochen. Sie verkaufte sich schlecht und die Preise stürzten teilweise auf ca. 40 Euro herunter. Mittlerweile ist sie wieder für 80 bis 150 Euro erhältlich. Das ist ganz klar zu viel, vor allem im Vergleich zu anderen Retro- und Minikonsolen.
Fazit
Die Playstation-Spiele sind zum großen Teil schon schlecht gealtert, aber die Playstation Classic wirft mit ihrem schwachen Emulator, der fragwürdigen Spieleauswahl und fehlenden Features wie den Analogsticks ein schlechteres Bild auf diese Generation, als sie es verdient hat. Ob die PS Classic die schlechteste Retro-Konsole ist, darüber kann man streiten, aber für mich ist sie zumindest die größte Enttäuschung.
Pro
- originalgetreues Design
Kontra
- fragwürdige Spieleauswahl
- schwache Emulation
- fehlende Features wie Vibration
- Keine Analogsticks für den Controller
Spiele-Highlights: Resident Evil, Metal Gear Solid, Final Fantasy 7
Preis: Aktuell ca. 80 bis über 150 Euro, je nach Verfügbarkeit (zum großen Teil ausverkauft)
Kommentar hinterlassen