Ein Handwerker hat im US-Bundesstaat Kalifornien einen alten Klassiker gefunden. Auf dem Grundstück einer Kundin stieß er unter einem Baum auf den Prototypen des Kampfspiels „Samurai Showdown 64“. Die Entdeckung begann mit einem Auftrag des aus Sacramento stammenden Handwerkers Craig Weiss, der einen alten Flipperautomaten reparieren sollte. Das Gerät hatte die Kundin von einer Frau gekauft, deren Mann in den 90er Jahren eine Reparatur-Firma für Arcade- und Flipper-Automaten besaß.
In der Hoffnung, noch mehr Raritäten zu entdecken, besuchte Weiss die Flipper-Verkäuferin. Und das war eine sehr kluge Entscheidung, denn wie sich herausstellte, fand er auf dem Grundstück der Frau sechs Paletten mit Hardware-Material. Darunter befand sich einiges aus dem Besitz von SNK USA, der bis 2000 existierenden US-Niederlassung des japanischen Videospielkonzerns SNK.
Hardware war Wind und Wetter ausgesetzt
Das Hardwarepaket hatte der Ehemann damals von einem ehemaligen SNK-Mitarbeiter erworben. Es handelt sich dabei um Gegenstände aus der Produktion, die zum Teil nie verkauft wurden und teils noch in der OVP verpackt waren. Darunter befanden sich auch Spiele und Platinen. Als wertvollster Schatz, der Wind und Wetter ausgesetzt war, entpuppte sich aber der Prototyp von „Samurai Showdown 64“.
Das Beat´em Up-Game wurde 1997 von SNK für sein Arcade-System Hyper Neo Geo 64 entwickelt. Mit dieser Plattform wollte das japanische Unternehmen sich auf dem Markt für 3D-Spiele etablieren. Jedoch war das Kundeninteresse sehr gering, sodass der Entwickler nach zwei Jahren gezwungen war, die Produktion einzustellen – was den Prototypen noch rarer macht. Das Besondere am Prototypen ist aber, dass das Spiel in dieser Fassung zum ersten Mal im Entwicklungsstadium an die Öffentlichkeit gelangt.
„Niemand hat es jemals gesehen, niemand wusste überhaupt, dass es existiert“, sagt Anthony Bacon in einem Interview mit Eurogamer. Der Spieleenthusiast, der auf Youtube den Spielekanal „Video Game Exoterica“ unterhält, ist der neue Besitzer von „Samurai Showdown 64“. Das Spiel hat er vom Entdecker Weiss für 300 US-Dollar gekauft.
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