Das 1999 für das N64 erschienene „Pokémon Snap“ ist ein nahezu meditatives Spiel im Pokémon-Universum. Man schlüpft in die Haut von Todd Snap, der für Professor Eich Fotos auf Pokémon Island schießen soll. Das Tolle dabei ist, dass man die Pokémon in ihrem ganz natürlichen Habitat beobachtet und sich auf die Lauer für die vielversprechendste Pose legen kann.
Es ist möglich, das Verhalten der Poké-Wesen, etwa durch das Anlocken mit Äpfeln, zu beeinflussen. Ein paar kleine Rätsel, die zumeist mit Kettenreaktionen zu tun haben, bleiben auch nicht aus. Hin und wieder ist auch etwas Eile gefragt, denn man ist in einem Gefährt unterwegs, das sich ununterbrochen bewegt.
Wieder zurück vom Knips-Abenteuer, sucht man sich jeweils das stärkste der Bilder aus und präsentiert sie anschließend Eich, der sie auswertet und Punkte vergibt. Entscheidend ist dabei, wie groß und zentral das Pokémon abgelichtet wurde. Auch gibt es extra Punkte, wenn es gerade in einer besonderen Position festgehalten wurde, beispielsweise inmitten einer Attacke.
Ohne Pokémon-Kenntnisse gut spielbar
Während man durch unterschiedliche Biome reist, wie etwa einen dichten Dschungel, eine abgeschottete Höhle, einen paradiesischen Strand oder eine feurige Landschaft aus aktiven Vulkanen, kann man zumeist herrlich abschalten und sich auf seine Fotografie konzentrieren. Schlussendlich ist „Pokémon Snap“ ein Rail Shooter, jedoch weitgehend frei von jeglicher Hektik. Auch muss man sich nicht großartig mit den Pokémon auskennen, um tief in das Spiel einzutauchen.
Zu fotografieren sind nur 63 der bis dato 151 erschienenen Pokémon. Mit sieben verschiedenen Strecken ist man einigermaßen flott durch das Spiel durch und Perfektionisten können im Anschluss versuchen, ihren eigenen Highscore mit noch besseren Paparazzi-Bildern zu knacken. Es ist ein Spiel, das auch Leute, die das Massenphänomen um die Pokémon nicht nachvollziehen können, begeistern kann.
Mit rund 1,5 Millionen weltweiten Verkäufen stellt das N64-Game zwar einen kleinen kommerziellen Erfolg dar, steht aber absolut im Schatten der Taschenmonster-Titeln der Hauptreihe.
Insgesamt zeigt sich das Universum von Pikachu, Glumanda und Co. hier einmal von einer völlig anderen und erfrischenden Seite. Es muss ja nicht immer gekämpft werden: Es ist auch schön, mal ein Pokémon im friedlichen Tiefschlaf oder beim fröhlichen Plantschen im Wasser zu beobachten.
Das einzelne Modul findet ihr für 15 Euro und weniger auf dem Gebrauchtmarkt. Alternativ ist „Pokémon Snap“ auch im Erweiterungspaket von Switch Online enthalten.
Bild: Nintendo