In unserem letzten Special zur PlayStation haben wir uns damit beschäftigt, was die PSX / PSone so erfolgreich gemacht hat. Einer der maßgeblichen Faktoren war die Hardware bzw. das Laufwerk. In unserem heutigen Special dreht sich deshalb alles um die verbaute Hardware der Sony-Konsole.
Bei der Veröffentlichung der PlayStation am 03. Dezember 1994 (Japan-Release) bzw. am 29. September 1995 in Europa musste sich die PlayStation auf dem Markt gegen zahlreiche Konkurrenten wie Sega und Nintendo durchsetzen. Das gelang Sony aber nur, weil man auf bessere Hardware setzte und damit das erste Mal auch 3D-Spiele auf einer Konsole spielen konnte. Natürlich kamen noch einige weitere Zufälle und kalkulierte Faktoren hinzu, die die PlayStation / PSone zum Erfolg machten.
Hardware, die überzeugte
Wenn man sich heute anschaut, welche Hardware die Entwickler damals in der PlayStation / PSone verbaut haben, kommt man schnell ins Schmunzeln. Heute wäre jedes Smartphone besser, aber für damalige Verhältnisse hat die Konsole einen Maßstab gesetzt, an dem sich alle anderen Hersteller messen mussten.
Folgende Hardware war in der PlayStation / PSone verbaut:
- CPU: Verbaut wurde ein 32-Bit MIPS Risc mit einer Taktfrequenz von 33,8688 MHz. Die MIPS Risc Chips wurden aber nicht nur in der PlayStation verbaut, sondern fanden auch Verwendung im Nintendo 64. Nintendo griff aber für seine Konsole auf das Nachfolgemodell, den „64-Bit MIPS R4300i RISC“, zurück. Dennoch konnte die PlayStation mit dem N64 konkurrieren und den damaligen Konsolenkrieg trotz vermeintlich schlechterer CPU für sich entscheiden.
- Arbeitsspeicher: 2 MB RAM
- ROM (Festwertspeicher): Neben dem Ram enthält die PlayStation auch noch 512 KB ROM / Festwertspeicher.
- GPU: Die PlayStation GPU wartet mit 1 MB Grafikleistung auf. Doch die 1 MB-Grafikkarte hat einiges drauf, so schafft sie 16,47 Millionen Farben und eine Auflösung von 256×224-640×480. Zudem ist sie in der Lage, 8×8-Pixel-Sprites mit einer individuellen Skalierung und gleichzeitig Parallax-Scrolling mit bis zu 620.000 Polygonen/Sek. zu verarbeiten und wiederzugeben. Sonys GPU war außerdem in der Lage, über den sogenannten MDEC-Chip Hardware-dekodierte Filmsequenzen abzuspielen, sodass die Spiele-Entwickler problemlos Video-Cutscenes in ihre Spiele einbauen konnten.
- Sound: Verbaut wurde ein SPU ADPCM-Chip, der 24 Kanäle, 512KB Sound-RAM und MIDI-Unterstützung hat.
- Laufwerk: Die wohl beste Neuerung war aber das Laufwerk, denn das ermöglichte es Sony, sich auch preislich von den Konkurrenten abzusetzen, da von teuren Cartridges auf die wesentlich billigeren CDS umgestiegen werden konnte. Verbaut wurde ein 2-Fach-CD-ROM-Laufwerk, das 32 KB Buffer und 660 MB Speicherplatz hatte. Doch wurde das Laufwerk in den verschiedenen Revisionsmodellen ausgetauscht. Folgende europäische Modelle wurden verwendet:
- Modell SCPH-1002 wurde mit einem KSM-440ACM ausgestattet.
- Die Revisionsmodelle SCPH-5502, SCPH-5552 und SCPH-7002 arbeiten mit einem KSM-440DM.
- SCPH-7502 und SCPH-9002 sind mit einem KSM-440AEM ausgestattet.
- Die PSone bekam wieder ein anderes Laufwerk und verwendet das KSM-440BAM.
Natürlich mussten auch noch irgendwo die Kontroller bzw. Memory Cards eingesteckt werden können. So bietet die PlayStation unter anderem folgende Schnittstellen:
- Zwei Controller-Anschlüsse
- Zwei Memory Card-Steckplätze
- Einen AV-Multi-Out
- AV-Cinchausgänge für Stereoton und Kompositvideo (nur in der Konsolen-Version SCPH-1002 verbaut)
- S-Video-Hosidenbuchse – dieses Stecksystem wurde nur für den japanischen Markt entwickelt, da außerhalb Japans andere Steckerstandards genutzt werden.
- Serielle I/O-Schnittstelle, die für Multiplayer-Partien genutzt werden konnte.
- Parallel-I/O-Schnittstelle: An dieser Schnittstelle konnte man die sogenannten Mogelmodule anschließen und damit in einigen Spielen Cheats nutzen. Mit der letzten Konsolenrevision SCPH-9002 fiel diese Schnittstelle aber weg.
Kleiner und kompakter – PSone
Vor der Markteinführung der PlayStation 2 am 04. März 2000 erhielt die PSX ein neues Design und eine letzte Konsolenrevision namens PSone. Die Entwickler wichen hier komplett vom Original-Design der PSX ab und schufen eine neue Konsole bzw. kompaktere Version der PlayStation.
Folgende Unterschiede zum Original gibt es:
- Die PSone war kleiner, so war sie nur 38 × 194 × 146 mm groß und hatte damit nur ca. 35 Prozent des Volumens der originalen PlayStation.
- Zudem war sie leichter, da einige Komponenten durch verbesserte Technologie kompakter verbaut werden konnten und einige Anschlüsse, wie die Parallel-I/O-Schnittstelle für die Mogelmodule, wegfielen.
- Statt dem charakteristischen Grau der originalen Konsole wurde die PSone ausschließlich in der Farbe Weiß verkauft.
- Auch die Controller bekamen einen Farbanstrich und wurden weiß.
- Außerdem fiel auch die Reset-Taste den Sparmaßnahmen zum Opfer.
- Statt internem Netzteil wurde ein separates mitgeliefert, über das die PSone mit Strom versorgt werden konnte.
Hardware-technisch unterschied sich die PSone aber nicht sonderlich von der originalen PSX-Konsole. Es wurden lediglich die etwas platzsparenderen und kleiner gewordenen Chips verbaut und unwichtige Komponenten sowie Schnittstellen entfernt. Ein interessanter Vorteil der PSone war aber, dass sie mit einem anschließbaren Flüssigkristallbildschirm und dank des externen Netzteils auf langen Autofahrten auch als portable Heimkonsole easy mitgenommen werden konnte.
Auch wenn die Hardware heute keinen mehr beeindrucken kann, damals konnte sie es und hat einige der besten Retro-Spiele zum Leben erweckt. Wusstet ihr schon, welche Hardware in der PlayStation / PlayStation One verbaut wurde? Für welche Konsole hättet ihr euch in der PlayStation-Ära entschieden? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare!
Bild: Sony Interactive Entertainment / Wikipedia Rick Dikeman / Wikipedia Evan-Amos / Adobestock
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