Als großer „Detektiv Conan“- sowie „Professor Layton“-Fan haben es mir Rätselspiele angetan. So habe ich es mir auch nicht nehmen lassen, das Pixel-Art-Point-and-Click-Detektivspiel „Murder is Game Over“ von Entwickler HitherYon Games und Indie-Publisher Ratalaika Games zu testen. Ob das Spiel vielleicht auch etwas für euch ist, erfahrt ihr in meiner Review zum Rätselspiel.

Einen ersten Einblick in „Murder is Game Over“ gibt euch der folgende Trailer:

Leider dann doch kein Unfall

Die Geschichte beginnt, wie jeder gute Mordfall beginnt, nämlich mit einer Leiche. Das Opfer in diesem Fall ist ein wohlhabender Spieledesigner, der tot in seinem Schloss in Vermont aufgefunden wurde. So viel zur Ausgangslage, als Spieler schlüpft man in die Rolle des Detektivs Guy, der tatkräftig von der super Schnüffel-Hundedame Cleo unterstützt wird. So gilt es, am Tatort Beweise zu sammeln, Verdächtige zu verhören, Geheimnisse aufzudecken und am Ende den Schuldigen zu überführen.

Es liegt ein Fluch auf Schloss Ludwig, der angeblich auch für den Tod des neuen Besitzers verantwortlich sein soll.

Zu Beginn des Spiels bekommt man einen kleinen Einblick in die Vorgeschichte, die zu diesem tragischen Ereignis geführt hat. Zudem kommt man hier auch das erste Mal mit dem angeblichen Fluch des Gargoyles (Wasserspeier), der auf dem Schloss liegen soll, in Berührung. Nach einem kleinen Tutorial, in dem die recht simple Steuerung erklärt wird und Guy ein Briefing zum Ermittlungsstand der örtlichen Polizei bekommen hat, geht es mit der Aufklärung des Mordes los.

Ein Team mit unterschiedlichen Aufgaben

Gameplaytechnisch spielt sich „Murder is Game Over“ wie ein klassisches Point and Click-Adventure. So gilt es, Hinweise mit der Hilfe von Cleo zu finden und mit Gegenständen und Personen zu interagieren. In der Switch-Version des Spiels, die wir getestet haben, wurde die Steuerung natürlich angepasst. So hat man nicht wie in den meisten Point and Click-Adventures eine Maus, mit der man Gegenstände anklicken kann, sondern interagiert direkt mit seiner Umgebung. Generell ist die Interaktion im Spiel richtig gut gemacht, beispielsweise teilen sich Guy und Cleo unterschiedliche Aufgaben. So kann Guy mit den Personen sprechen, Fragen stellen und natürlich auch Bücher und Notizen lesen. Cleo hingegen ist für die Spurensuche zuständig und schlägt an, sobald sie einen wichtigen Hinweis gefunden hat. Auf diese Weise wechselt man zwischen den verschiedenen Rollen der Teammitglieder hin und her und versucht, den Fall aufzuklären.

Guy und Cleo müssen die Wahrheit herausfinden und befragen dazu die Tatverdächtigen.

Die gefundenen Hinweise, Aussagen und auch Gegenstände werden in einem kleinen Fallbuch festgehalten. Auf die Akte kann man jederzeit über ein Menü zugreifen. Das Fallbuch ist vor allem in der Nintendo Switch-Fassung äußerst hilfreich, da das Spiel nur eine englische Lokalisierung hat. Das macht es gerade für Spieler ohne gute Englischkenntnisse ein wenig einfacher. Neben einem echt gelungenen Gameplay kann „Murder is Game Over“ auch mit seiner etwas düsteren Atmosphäre punkten. Das Setting in einem alten Schloss voller dunkler Korridore, verlassener Zimmer und einer gruseligen Parkanlage ist perfekt für eine Mordgeschichte, die es aufzuklären gilt. Der düstere bzw. leicht mysteriös klingende Soundtrack trägt ebenfalls zur dunklen Atmosphäre bei.

Detektiv Conan-Vibes

Nach und nach finden Guy und Cleo verschiedene Indizien und sichern Beweise, die den Täter überführen könnten.

„Mit einem scharfen Blick fürs Detail setzt sich immer eine Wahrheit durch.“ – Shinichi Kudo. Um einen meiner Lieblingsdetektive zu zitieren, ein scharfer Blick fürs Detail ist auch in „Murder is Game Over“ von Vorteil, denn der eine oder andere Hinweis, der zur Überführung des Täters führt, ist nicht so einfach zu entdecken. Das macht aber den besonderen Reiz des Spiels aus, denn obwohl es ein Indiegame im Pixelgrafiklook ist, steckt sehr viel Liebe zum Detail im Spiel. Vor allem die etwas düstere Atmosphäre hat mich in ihren Bann gezogen. Doch ganz ohne Kritik geht es nicht, es ist nämlich echt schade, dass die Nintendo Switch-Version des Spiels ohne eine deutsche Lokalisierung auskommen muss. Beim Durchspielen fallen auch ein paar leichte Soundprobleme auf, so unterbricht der Soundtrack öfters mal eine Sekunde und hört sich manchmal etwas dissonant an. Was mir auch nicht gefallen hat, sind die Texturen mancher Hinweise wie auf Büchern oder Briefen, hier wirkt die Schrift doch ein wenig arg verwaschen und kontrastlos.

Doch von den Kleinigkeiten mal abgesehen, ist „Murder is Game Over“ ein gelungenes Spiel. Aber ich muss zugeben, das Pixel-Art-Point-and-Click-Detektivspiel hatte bei mir ein leichtes Spiel, da ich ein absoluter Kriminal- und Rätselfan bin. Es hat mich förmlich in sich hineingesogen und ich konnte das Spiel erst weglegen, nachdem ich den wahren Schuldigen gefunden und verhaftet hatte. Wer also auf eine spannende Kriminalgeschichte, düstere Atmosphäre, das ein oder andere knifflige Rätsel steht und recht gut Englisch kann, sollte sich „Murder is Game Over“ nicht entgehen lassen.

Aussehen18 / 20
Soundtrack18 / 20
Spielspaß18 / 20
Story20 / 20
Umfang18 / 20

The good

  • Spannende Kriminalgeschichte mit knackigen Rätseln
  • Interessante Aufgabenteilung von Detective Guy und Spürnase Cleo, die gameplaytechnisch hervorragend umgesetzt wurde
  • Eine stimmige Atmosphäre, die uns während des Spielens in den Bann zieht.

The bad

  • Nintendo Switch-Version nur mit englischer Lokalisierung spielbar.
  • Kleine Soundprobleme
  • Verwaschene Texturen von Büchern und Briefen

Bild: Ratalaika Games / HitherYon Games

Kommentar hinterlassen

Anmerkung oder Frage schreiben

Jeder Beitrag wird von Hand freigeschaltet. Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar und ggf. Ihrer Website gespeichert wird.