Auf der Gamescom 2023 haben wir einige interessante Games anspielen und mit den Entwicklern reden dürfen. Darunter war auch das humorvolle „Leximan“, das euch zum Zauberer der Wörter macht.
Habt ihr früher gerne so richtig oldschoolige Text-Adventures gespielt, in denen ihr durch Befehle, die ihr eintippt, wie „Tür öffnen“, vorangekommen seid? Stellt euch so etwas vor, nur dass ihr eine ganze Zauberschule selbst erkunden könnt und dafür Kämpfe und Rätsel durch Wörter löst. Gepaart mit einem speziellen Humor und einer Optik, die uns an das bekannte „Undertale“ erinnert, könnte „Leximan“ zum Geheimtipp für Indie- und Retro-Fans werden. Das Spiel wurde von nur drei Freunden entwickelt, die in ihrer Freizeit gerne Pen & Paper Abenteuer erleben: die Knights of Borria.
Ein Lexikon voller Zaubersprüche
In „Leximan“ schlüpft ihr in die Rolle des gleichnamigen Zauberlehrlings, der als einziger die Magie der Leximantie beherrscht. In Kämpfen setzt ihr Wortfetzen zusammen, die mal mehr oder weniger mächtige Zauber hervorrufen. Dabei dürft ihr ruhig etwas kreativ werden – ihr habt diverse Optionen, einen Kampf für euch zu entscheiden. Beim Anspielen fand ich es immer wieder verlockend Wörter zu bilden, bei denen ich mir sicher war, dass sie wahrscheinlich recht wenig hilfreich sein werden. Aber ich konnte einfach nicht widerstehen, herauszufinden, was passiert, wenn ich beispielsweise meinem Gegenüber Käse an den Kopf werfe. Was also im ersten Augenblick wie ein klassisches JRPG-Kampfsystem wirkt, entpuppt sich schnell als etwas ganz Eigenständiges.
Auch außerhalb der Kämpfe ist eure Leximantie von Bedeutung. So löst ihr mit der Hilfe von Wort-Zaubern Rätsel oder deckt Geheimnisse auf. Hier stehen euch allerdings keine Wortfetzen zur Verfügung. Je nach Situation müsst ihr selbst überlegen, was helfen könnte. Beispielsweise könnt ihr eure Spielfigur verwandeln – als Riese ist es schließlich wesentlich einfacher, schwere Gegenstände zu bewegen. Doch keine Sorge: Sucht ihr die Umgebung ab und sprecht mit den NPCs, so erhaltet ihr schnell Hinweise, welches Wort wohl hilfreich sein könnte. Wie viele Rätsel im finalen Spiel enthalten sein werden, ist schwierig zu sagen. Aber immerhin laden solche Elemente zum Erkunden der Welt ein.
Individualität durch Retro-Charme und trockenem Humor
Durch den außergewöhnlichen Humor, der sich durch das Spiel zieht, erhält „Leximan“ einen ganz eigenen Charme. Die Entwickler nannten dabei den Schriftsteller Terry Pratchett als Inspirationsquelle, doch insgesamt scheint es einfach ihr eigener, etwas trockenerer Humor zu sein. Dieser eigensinnige Ansatz begegnet uns immer wieder. Beispielsweise könnt ihr NPCs mehrmals ansprechen und sie damit etwas nerven – dabei kommen immer wieder lustige Sprüche zum Vorschein. Ein Kampf gegen eure Toiletten-Schüssel ist auch drin.
Die Optik in „Leximan“ nennen die drei Jungs liebevoll Retro-surreale Ästhetik. Hier wird auf Pixel-Grafik gesetzt, doch dabei dreht und bewegt sich immer wieder alles Mögliche auf dem Bildschirm. Sie vergleichen es mit dem Hintergrund im SNES-Klassiker „Earthbound“. Dinge verändern ihre Form und Farbe. So kommt man im Game zu Passagen, die vom schwarz-weißen Stil abweichen und plötzlich in Farbe sind – ähnlich, wie in „Undertale“. Musikalisch geht „Leximan“ ebenfalls in Richtung „Earthbound“ und „Undertale“. Die Parallelen sind also eindeutig zu erkennen.
Da „Leximan“ Sprache als zentrales Gameplay-Element enthält, steht und fällt es natürlich mit euren Sprachkenntnissen. Solltet ihr kein Englisch beherrschen, können wir euch jedoch Entwarnung geben. Auf die Frage hin, ob das Spiel auch in anderen Sprachen erscheinen wird, sagten die drei Entwickler, dass sowohl eine deutsche als auch eine spanische und französische Ausgabe in Arbeit sei. „Leximan“ soll 2024 für PC erscheinen.
Wie findet ihr die Idee mit den Wortkombinationen als Zauber?
Bild: Marvelous Europe
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