Das Urheberrecht in Japan ist recht kompliziert. Das erschwert es oder macht es sogar fast unmöglich, Re-Releases von alten Spielen auf den Markt zu bringen. Ein neues Urheberrechtssystem könnte das nun ändern und auch Spieler auf der ganzen Welt könnten davon profitieren.
Laut Kotaku soll das neue Urheberrechtssystem in den Fällen zur Anwendung kommen, in denen der Urheberrechtsinhaber unklar ist. Die Rechte würden dann auf eine zentrale Organisation übergehen. Das vorgeschlagene System würde das Urheberrecht für alte Filme, Fernsehsendungen, Videospiele und einige andere Dinge umfassen. Die Regierung möchte so die Verbreitung von Retro-Inhalten erleichtern.
Twitter-Nutzer bringt Problem auf den Punkt
Der Twitter-Nutzer GSK nennt einige Beispiele, in denen es unmöglich war, ein Spiel zu re-releasen, da der Rechteinhaber unklar war:
GSK erklärt: „Ein aktuelles Beispiel für dieses Problem war Star Cruiser MD, das aufgrund von Unklarheiten darüber, wer eine Neuauflage genehmigen könnte, auf dem Mega Drive Mini weggelassen werden musste.“
Ein weiteres Beispiel, fügte GSK hinzu, sei der Katalog von Vic Tokai: „Anscheinend hat der derzeitige Unternehmensnachfolger von Vic der Aufnahme auf das Mega Drive Mini zugestimmt, aber Sega war sich nicht sicher bezüglich der Rechte. Also hat das Unternehmen davon Abstand genommen.“
Rückenwind von der Politik
Die Umsetzung des neuen Urheberrechtssystems hat ernsthafte Unterstützung auch in der Politik. Das System sei Teil des Plans zur Förderung des geistigen Eigentums 2021, der unter der Leitung von Premierminister Yoshihide Suga vorgestellt wurde, so Kotaku. Der Plan sieht vor, dass eine zentrale Organisation sowohl das Urheberrecht, als auch die Lizenzgebühren verwaltet. Die zuständige Organisation muss aber noch gefunden und ernannt werden.
Im noch aktuellen System ist es notwendig, für alle urheberrechtlich geschützten Inhalte eine Genehmigung einzuholen. Die Schwierigkeit kann darin bestehen, dass der Urheberrechtsinhaber unbekannt oder verstorben ist – oder es einfach nicht so leicht ist, mit dem Urheberrechtsinhaber in Kontakt zu treten. Dadurch ist es schwierig, solche Inhalte dann lizensieren zu lassen. Das neue System soll diesen Prozess vereinfachen und die anfallenden Gebühren würden dann an die Management-Organisation gehen, die die Rechte verwaltet. Was mit dem Geld geschehen soll, ist aber noch nicht bekannt.
Was haltet ihr ihr von dem neuen Urheberrechtssystem? Würdet ihr euch über Re-Releases bestimmter Klassiker freuen?
Bild: Adobe Stock – Luciano Mortula-LGM
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