Kanaldeckel gehören zum Straßenbild dazu, sie sind nicht schön, aber zweckdienlich. Dass man aber durchaus auch schöne und kreative Ideen auf den Deckeln umsetzen kann, sehen wir sehr oft in Altstädten – doch das, was in Japan auf die Gullideckel kommt, dürfte vor allem Pokémon-Fans gefallen. Denn in Japan gibt es jetzt 201 Gullideckel mit den unterschiedlichsten Pokémon drauf.
Die Pokémon-Kanaldeckel werden auf Japanisch „Poké-futa“ genannt. Wortwörtlich übersetzt heißen sie „Poké-Deckel“. Der erste war ein Evoli und wurde im Dezember 2018 in Kagoshima installiert. Im August 2020 berichtete Kotaku, dass bereits 100 der „Poké-Deckel“ in ganz Japan installiert wurden. Nun hat sich in diesem Jahr die Zahl noch verdoppelt.
„Poké-Deckel“ verteilt in ganz Japan
Insgesamt wurden 201 „Poké-Futa“ auf 19 Präfekturen in ganz Japan verteilt. Das bedeutet, in fast jeder Stadt ist ein „Poké-Deckel“ zu finden. Statt Pokémon in Pokémon-Go zu fangen, kann man sich auch auf die Suche nach den 201 Pokémon-Gullideckeln begeben und davon Fotos schießen.
100 „Poké-Futa“ in einem Jahr sind doch recht viel. Sie haben aber noch weitere Aufgaben: So sind sie Poké-Stopps für Pokémon-Go und sie sollen den Tourismus in den Gebieten fördern. Denn es sind auch einige Orte dabei, die von Naturkatastrophen betroffen waren und dadurch zusätzliche Unterstützung brauchen.
Der Neueste befindet sich auf der Insel Awaji in der Nähe der Akashi-Kaikyo-Brücke. Den Deckel könnt ihr in unserem Titelbild bewundern. Auf ihm ist das legendäre Pokémon Lugia abgebildet. Die meisten „Poké-Futa“ hat Miyagi mit 35 Deckeln, gefolgt von Miyazaki und Hokkaido, die beide 26 haben. Tokio hat insgesamt zwölf Stück. Wenn ihr sie alle finden wollt, dann schaut auf pokemon.jp vorbei.
Gullideckel-Designs aus den 70er-Jahren
Gullideckel zu designen ist noch nicht lange Tradition in Japan. Laut Web Japan wurde der erste Gullideckel in Naha Okinawa designed, er zeigte abstrakte Fisch-Muster. Ziel dieser Kunst war es, das Image der städtischen Kanalisation zu verbessern. Andere Orte in Japan folgten diesem Beispiel und ab 1981 waren sie ein fester Bestandteil im Stadtbild. Neben den „Poké-Deckeln“ zieren die Kanaldeckel beliebte Charaktere aus Serien, lokale Sehenswürdigkeiten, Sportmannschaften und vieles mehr.
In Japan werden die Kanaldeckel von Hand gefärbt, wobei die Handwerker dafür buntes Harz nutzen und dieses mit viel Geschick auf die Deckel auftragen. Facharbeiter brauchen etwa eine Stunde, um die Farbe gleichmäßig aufzutragen und das Muster zu füllen. Das Harz wird dann erhitzt, um so auszuhärten.
Bild Kotaku / ©2021 Pokémon. ©1995-2021 Nintendo/Creatures Inc./GAME FREAK inc.
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