In dem Klassiker „The Legend of Zelda: Ocarina of Time“ aus dem Hause Nintendo spielen die Weisen eine zentrale Rolle. Insbesondere im finalen Kampf gegen Ganon sind sie diejenigen, die den bösen Dämon letztlich verdammen. Wobei der finale Heldenkampf über das Schicksal von Hyrule natürlich Link alleine gebührt.

Rund um die Weisen existiert jedoch auch so manche Theorie. Nicht nur, dass Link sie bei seiner Reise gegen Ganondorf teilweise bereits im Kindesalter kennenlernt. Die Frage, wie die Weisen in „The Legend of Zelda: Ocarina of Time“ eigentlich zu eben solchen geworden sind, beschäftigt Fans bis heute.

Eine spannende Fantheorie besagt, dass die Weisen möglicherweise tot sind und dadurch in diesen erlauchten Kreis emporstiegen. Was an der Perspektive dran ist und welche Argumente dafür existieren? Das soll uns heute ein wenig intensiver beschäftigen.

Der Überblick

Zu jedem der Weisen von „The Legend of Zelda: Ocarina of Time“ existiert eine separate Argumentation, warum derjenige tot sein soll. Gehen wir am besten chronologisch durch die jeweiligen Tempel, um den Einzelschicksalen besser folgen zu können.

Zunächst wäre da Salia, die Weise des Waldtempels. Sie stiefelt munter in den Tempel, um die Geister zu beruhigen. Im Spiel sehen wir sie als erwachsener Link nicht mehr in Hyrule (oder im Kokiri-Dorf). Lediglich nachdem wir den Tempel gemeistert und Phantom-Ganon besiegt haben, erscheint sie uns, um sich als Weise zu offenbaren. Das, was sie sagt, ist aber gleichsam bemerkenswert. Ihre Worte sind:

Doch es ist Bestimmung, dass wir verschiedene Wege gehen… Du und ich… wir können nicht in derselben Welt leben

Ich werde immer deine Freundin sein…

Für viele Anhänger der Tot-Theorie ein Indikator dafür, dass Salia im Waldtempel gestorben ist. Insbesondere die Aussage, dass Link und sie nicht in derselben Welt leben können, wird dahingehend interpretiert, dass sich Link weiterhin im Diesseits aufhalte. Salia müsse als Weise hingegen im Jenseits verweilen. Ein Einzelfall? Nicht wirklich.

Auch Darunia, Links Goronen-Blutsbruder, soll der geläufigen Theorie zur Folge im Feuertempel sterben. Er stellt sich mutig der Bestie Volvagia und bittet Link, seine Goronen zu retten. Allerdings besitzt er nicht das „Relikt“, womit er den Kampf gegen den Drachen hätte gewinnen können. Als Link eintrifft, ist er nicht mehr im Raum des finalen Endbosses. Ist er tot? Der Bestie im Kampf zum Opfer gefallen? Für viele Fans das wahrscheinlichste Szenario, zumal er danach lediglich noch als Weise im Zelda-Teil in Erscheinung tritt.

Prinzessin Ruto ist vielleicht ein Spezialfall, der die Theorie für viele Kritiker ins Wanken bringt. Im Wassertempel taucht sie an einer unkritischen und vermeintlich ungefährlichen Stelle auf. Doch dann verschwindet sie plötzlich. Auch das ist für einige Anhänger der Theorie ein Indikator dafür, dass sie womöglich zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr lebt, sondern Link in Geisterform einen finalen Hinweis gibt. Generell wird zu ihrem Schicksal angeführt, dass sie sich zwar heldenhaft als nicht-eingefrorene Zora in den Wassertempel begibt, aber sich ebenfalls (wie schon als Kind) verlaufen haben könnte, was ihr Schicksal besiegelte.

Impa hingegen, die Weise des Schattentempels, ist für viele Anhänger der Tot-Theorie ein klarer Fall: Sie sei schließlich zum Schattentempel gegangen, um die Bestie Bongo Bongo erneut zu besiegen. Allerdings kam sie nicht wieder. Link musste als Erwachsener mit dem Auge der Wahrheit den Job für sie final erledigen. Ist sie im Schattentempel gestorben und dem unsichtbaren Bongo Bongo ohne Auge der Wahrheit zum Opfer gefallen? Möglich. Dass sie jedenfalls nicht auftaucht und nicht im Schattentempel herumirrt, wird von vielen inzwischen so gewertet, dass sie verstorben ist.

Naboru, die Anführerin der Gerudo, soll der Theorie zur Folge klar im Geistertempel verstorben sein. Zwar begegnet sie dem jungen Link anfangs noch quietschlebendig, wird jedoch von den Killa Ohmaz gefangen genommen, einer Gehirnwäsche unterzogen und muss sieben Jahre später Link als Erwachsenem gegenübertreten. Nachdem sie in Form eines Stahlritters von Link besiegt wird, könnten die Killa Ohmaz sie zur Strafe getötet haben – so die Theorie.

Insgesamt spräche beim einzelnen Betrachten der Tempel-Weisen viel dafür, dass sie tot sind. Übrigens soll auch Rauru längst verstorben sein. Dadurch, dass er die Zitadelle der Zeit erbaut habe und entsprechend hunderte von Jahren leben müsste, sei seine irdische Zeit offensichtlich abgelaufen. Lediglich Prinzessin Zelda sei die Ausnahme. Sie ist klar lebendig, taucht ja auch als Shiek im Spiel sehr aktiv auf, um Link auf seinen Abenteuern in Hyrule zu helfen.

Der Abspann als Begründung für die Hypothese

Das jeweilige Tempel-Schicksal der einzelnen Weisen sei jedoch nicht der einzige Indikator dafür, der für das Ableben der Freunde von Link spreche. Anhänger der Hypothese verweisen außerdem darauf, dass es selbst im Abspann einzelne Indikatoren gebe. Nachdem Ganon (Bestienform) besiegt und Ganondorf in die Verdammung geschickt worden ist, herrscht in Hyrule zwar Feierlaune, allerdings tauchen die sieben Weisen nicht aktiv bei den Feierlichkeiten auf. Sie betrachten das Spektakel lediglich aus der Distanz. Vielleicht, weil sie eben nicht mehr im Diesseits verweilen und gar nicht physisch teilnehmen können? Ja, weil sie gar nicht mehr mit ihren früheren Freunden interagieren und feiern können? Möglich erscheint auch das.

Bemerkenswert sei zudem, dass sie sich im Abspann von „The Legend of Zelda: OoT“ in Form von Lichtkugeln fortbewegen und aus diesen auf dem Todesberg plötzlich erscheinen. Eine solche Form des Reisens ist für Sterbliche im gesamten Spiel ansonsten nicht vorgesehen und die Fortbewegung wirke in jeglicher Form nicht mehr irdisch. Aber der Abspann hält sogar noch einen weiteren, finalen und zugleich starken Indikator bereit. Vielleicht ist es dir sogar schon mal aufgefallen: Während die meisten aus Hyrule munter das Ende von Ganondorf feiern, sind der König der Zora und ein Kokiri traurig. Aber warum sind sie das? Einige Fans glauben, dass sie um die verlorene Tochter Ruto, beziehungsweise die verstorbene Freundin Salia trauern. Da könnte etwas dran sein, zumal lediglich der Glitzerschweif der vorbeifliegenden Weisen ihnen etwas Trost zu schenken scheint.

Womöglich sogar unfreiwillig Weisen geworden?

Der smarte Fan von „The Legend of Zelda: OoT“ fragt sich vermutlich: Wenn die Weisen als Tempelwächter ableben mussten, warum haben sie sich dann überhaupt für ihr Schicksal entschieden? Eine Theorie und auch meine Vermutung ist, dass sie gar nicht freiwillig dazu geworden sind. Ihre Verbundenheit mit den jeweiligen Dörfern, der Umwelt, den Tempeln und ihr Drang, sich um die Belange der Welt und der Umwelt zu kümmern, haben sie vielleicht erst dazu gemacht.

Es mag nicht unwillkürlich erscheinen, dass Salia bereits in Kindheitstagen am Waldtempel herumhängt und auf ihrer Ocarina spielt. Oder auch, dass Impa ausgerechnet Kakariko hinter dem Eingang zum Schattentempel gründete. Selbst Darunia hat in seinem Goronen-Chef-Office einen direkten Draht zum Todesberg und dem Eingang zum Feuertempel. Aber das Beispiel Naboru, die aus sich eigentlich zum Zwecke einer Beutetour zum Geistertempel begibt, zeigt: Sie könnten auch einfach zur falschen Zeit, am falschen Ort gewesen sein. Oder zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, wenn sie denn Weisen werden wollten.

Doch auch Darunia ist mit Sicherheit nicht freiwillig zum Kampf mit Volvagia in den Feuertempel aufgebrochen. Salia spricht davon, dass die Geister des Waldes sie gerufen hätten. Wohingegen Prinzessin Ruto aufgrund der Eiseskälte im Reich der Zora nach einer Erklärung gesucht hat. Nach einem zweifellos freiwilligen Aufenthalt in den Tempeln klingt das nicht.

Unterm Strich könnte es daher auch Indikatoren dafür geben, dass selbst die Weisen sich ihr Schicksal nicht ausgesucht haben. Nein, sondern dass sie erst durch den unfreiwilligen Tod in dem jeweiligen Tempel zu solchen geworden sind. Wobei das selbstverständlich nur zuträfe, wenn sie denn auch wirklich in ihren Tempeln starben.

Was hältst du von der Theorie: Glaubst du, dass die Weisen in „The Legend of Zelda: Ocarina of Time“ wirklich gestorben sind oder womöglich sogar unfreiwillig ihr Schicksal hinnehmen mussten? Oder geht einigen Fans hier einfach die Fantasie durch?

Bild: Nintendo

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