Am 31. Oktober 2022 ist Halloween. Dann werden wieder die Horror-Film-Klassiker ausgepackt und in die Nacht gebibbert. Aber es lohnt sich auch Videospiel-Klassiker wieder rauszukramen. Besonders die PlayStation 1 bietet da einige Horror-Perlen, die euch das Fürchten lehren.
Horror kann viele Gesichter haben. Mal jagen uns schlurfende Zombies einen Schrecken ein, dann ist es die unheimliche Atmosphäre in einer verlassenen Stadt, die unseren Puls in die Höhe treibt. So divers geht es auch bei den ganzen PS1 Titeln zu, die dem Genre Horror angehören. Damit ihr schonmal ein paar Anregungen für die nächste Halloween-Nacht erhaltet, haben wir euch einige Horror Games aus der PS1 Ära rausgesucht und stellen sie euch vor. Viel Spaß bei dieser schaurigen Zeitreise!
Alone in the Dark: The New Nightmare
Die „Alone in the Dark“-Reihe ist mittlerweile etwas in Versenkung verschwunden. Dabei gilt sie sogar als Begründer des Survival-Horrors. Der ziemlich missratene Film zum Spiel aus dem Jahr 2005, bei dem Uwe Boll Regie führte, hat der Reihe auch nicht unbedingt einen Gefallen getan. Dennoch: Der PlayStation 1 Titel „Alone in the Dark: The New Nightmare“ ist ein gelungener Klassiker. Der vierte Teil der Reihe erschien 2001 und wurde vom französischen Entwickler Darkworks entwickelt (ironischerweise diente genau dieser Teil als Vorlage für den Uwe Boll-Film).
Im Game könnt ihr zwischen zwei Protagonisten wählen: die Forscherin Aline Cedrac oder den Privatdetektiv Edward Carnby. Zusammen fliegen die beiden nach Shadow Island, um den Tod von Carnbys Freund Charles Fiske zu untersuchen, der nach alten Schrifttafeln des Indianerstammes Abkani suchte. Ein düsteres Abenteuer zu zweit wäre aber natürlich nur halb so gruselig. Schon zu Beginn des Spiels stürzt das Flugzeug ab, in dem sich unsere Protagonisten befinden. So bleibt ihnen nichts anderes übrig als getrennt voneinander das riesige Herrenhaus auf der Insel zu durchsuchen.
Die Insel Shadow Island wurde von den Entwicklern wirklich gruselig gestaltet. Die Grafik und insbesondere die Lichteffekte sind für PlayStation 1 Verhältnisse gut gelungen. Insbesondere die Soundeffekte treiben euch den Angstschweiß auf die Stirn. Besonders toll ist die Tatsache, dass das Game, je nachdem welchen Charakter ihr wählt, eine neue Erfahrung mit sogar neuen Rätseln bietet.
Silent Hill
Psychologischer Horror in Bestform: Das ist „Silent Hill“. Neben „Resident Evil“ zählt die „Silent Hill“-Reihe zweifelsohne zu den bekanntesten und unserer Meinung nach auch besten Games im Horror Genre. Als das erste „Silent Hill“ 1999 für die PS1 erschienen ist, hat es das Genre sogar ein Stück revolutioniert. Hier geht es nicht um Action und gekämpft wird nur selten. Stattdessen lauft ihr durch eine nebelige Kleinstadt, spürt eine erstaunliche Mischung aus Angst und Melancholie, die darüber hinaus noch mit unvergleichlicher Musik vom Musikproduzenten Akira Yamaoka untermalt wird.
Im Spiel steuert ihr Harry Mason, der mit seiner Tochter in den Urlaub reist. Auf ihrer Autofahrt muss Mason allerdings einem Mädchen ausweichen und landet so in Silent Hill – ohne seine Tochter. Da sie spurlos verschwunden zu sein scheint, macht ihr euch also auf die Suche nach ihr. Schnell merkt ihr allerdings, dass mit diesem Ort etwas nicht stimmt. Außer ein paar Leuten, wie zum Beispiel der Polizistin Cybil Bennett oder der Krankenschwester Lisa Garland, begegnet ihr kaum Menschen. Spätestens nach dem ersten Zusammentreffen mit einem der abstrusen Kreaturen, die in der Stadt rumlungern, wisst ihr, dass ihr euch in einem wahrgewordenen Albtraum befindet.
Die eingeschränkte Leistung der PlayStation 1 haben die Entwickler gekonnt umgangen, indem sie sie einfach zum Konzept vom Gameplay machten. Denn die atmosphärische Nebelwand im Game lässt euch nur ein paar Meter weit schauen. Wie bereits erwähnt, kommt es nur manchmal zu Auseinandersetzungen mit den unheimlichen Kreaturen in „Silent Hill“. Vielmehr seid ihr mit Erkunden und dem Lösen von Rätseln beschäftigt. Toll finden wir ebenfalls, dass es unterschiedliche Enden im Spiel gibt. Basierend auf gewissen Entscheidungen, die ihr im Laufe des Games trefft, erhaltet ihr eines von vier Ausgängen der Geschichte.
Parasite Eve II
Mitochondrium – das klingt schon unheimlich. Spaß beiseite: „Parasite Eve“ basiert auf einem japanischen Roman und fühlt sich wie ein Film an. Der erste Teil wartet mit zahlreichen Zwischensequenzen auf und erzählt eine spannende Geschichte, in der hoch entwickelte Mitochondrien im Körper einer Opernsängerin ein eigenes Bewusstsein entwickeln. Die Sängerin namens Melissa Pearce nennt sich fortan Eve und will die Menschheit kontrollieren. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Polizistin Aya Brea, die Eve aufhalten will.
Leider kamen wir Europäer erst 2000 mit dem zweiten Teil der Reihe in den Genuss von „Parasite Eve“. Aber auch dieser Teil ist ein grandioses Survival Horror Game. Die Geschichte spielt mehrere Jahre nach dem ersten Teil und erzählt von einem weiteren Ausbruch der mitochondrialen Kreaturen. Hinzu kommt noch ein Terrorist, der Eve wiederbeleben möchte. Der zweite Teil spielt sich im direkten Vergleich zum Vorgänger viel mehr wie ein Survival Horror Game und verzichtet auf mehrere Rollenspielelemente. Statt Zufallskämpfe erschießt ihr jetzt eure Feinde in Echtzeit.
Komplett auf Rollenspiel-Aspekte wollten die Entwickler aber trotzdem nicht verzichten. Das macht „Parasite Eve“ aber auch als Horror Game aus. So erhaltet ihr zum Beispiel Erfahrungspunkte und verbessert damit eure Fähigkeiten zu Zaubern. Rätsel sind Genre-typisch natürlich auch vorhanden. Wie im ersten Teil wartet auch der zweite Teil mit cineastischen Zwischensequenzen auf.
Dino Crisis
Das Ende der 90er scheint einen echten Survival Horror Boom erlebt zu haben. 1999 erschien ein Spiel, das auf etwas weniger übernatürliche, aber nicht minder gefährliche Wesen setzte: „Dino Crisis“. Viele bezeichnen das Game als „Resident Evil“ mit Dinosauriern. Damit liegen sie auch nicht ganz daneben. Hinter dem Spiel stehen nämlich Capcom und sogar der Schöpfer der „Resident Evil“-Serie, Shinji Mikami. Der große Unterschied zwischen den beiden Games sind abgesehen von den Gegnern, die Hintergründe in der Welt. Während ihr in „Resident Evil“ starre Hintergründe seht, werden diese in „Dino Crisis“ in Echtzeit berechnet.
Das Spiel erinnert uns stark an den ersten „Jurassic Park“-Film. So sind es meist Raptoren, die euch Herzrasen verursachen. Insbesondere dann, wenn sie plötzlich aus Fenstern springen und euch eine Heidenangst einflößen. Das erinnert aber neben „Jurassic Park“ natürlich auch an „Resident Evil“ – nur kommen jetzt eben keine Hunde mehr für die Jump-Scares zum Einsatz, sondern eben Raptoren.
Die armen Seelen, die sich durch dieses Dinosaurier-Abenteuer schlagen müssen, sind das Trio Rick, Gail und Regina, die die Protagonistin im Game ist. Die drei gehören zu einer Militärspezialeinheit und müssen das Labor vom Forscher Dr. Kirk finden. Dort scheinen mehrere Mitarbeiter ums Leben gekommen zu sein und auch der Forscher selbst scheint tot zu sein – oder etwa doch nicht? Jedenfalls wimmelt es jetzt vor Ort mit menschenfressenden Dinosauriern.
Resident Evil
Wie könnten wir euch Horror Spiele für die PlayStation 1 empfehlen, ohne den Survival Horror Titanen „Resident Evil“ zu nennen? Ein unheimliches Herrenhaus, beißende Zombies und ein arg begrenztes Inventar – schon ist das „Resident Evil“-Feeling perfekt. Klar ist die Reihe 2022 nicht mehr zu vergleichen mit dem allerersten Titel, aber auch heute jagen uns die zahlreichen Jump-Scares und die unheilvollen Räume im Herrenhaus Angst ein.
Die Story von „Resident Evil“ ist schnell erklärt: Im Raccoon Forest wurden einige verstümmelte Leichen entdeckt, woraufhin das Bravo-Team des Spezialkommandos S. T. A. R. S. losgeschickt wird, um die Situation zu untersuchen. Da der Hubschrauber des Bravo-Teams abstürzt, wird das Alpha-Team zur Rettung entsendet. Ihr übernimmt im Game wahlweise die Rolle von Jill Valentine oder Chris Redfield, die Teil des Alpha-Teams sind. Vor Ort findet ihr heraus, dass das sogenannte T-Virus Menschen zu Zombies verwandelt und Forscher der Umbrella Corporation dahinterstecken.
Die düstere Sound-Kulisse und stimmungsvolle Umgebung machen „Resident Evil“ zu einem Horror-Genuss. Ständig erwartet man hinter jeder Tür einen Zombie, der einem um den Hals fällt. Die spärlich verteilte Munition sorgt darüber hinaus für Spannung – im Notfall bleibt euch nur noch die Flucht. Hinzu kommen noch die Rätsel, die die „Resident Evil“-Reihe und das Gameplay ausmachen.
Also schnappt euch eure Kuscheldecke, macht die Lichter aus und lasst euch von dem Retro-Horror auf der PlayStation 1 in Stimmung für Halloween bringen. Welches Horror Spiel für die PS1 gruselt euch so richtig? Habt ihr noch weitere Games, die ihr empfehlen könnt?
Bild: Capcom, Konami, Square Enix, Infogrames, THQ Nordic
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