Was passiert mit ungezogenen Kindern? Genau, sie kommen in die Hölle! So zumindest in „Creepy Tale 3: Ingrid Penance“ von Entwickler Creepy Brothers. Denn hier erlebt die Titel gebende Ingrid ein schauriges Abenteuer voller spannender Rätsel. Ich habe mir den dritten Teil der Reihe mal etwas genauer angeschaut und in meiner Review erfahrt ihr, ob das Spiel etwas für euch sein könnte.
Creepy Brothers haben bereits mit „Creepy Tale“ und „Creepy Tale 2“ Erfahrungen im Horror-Game-Sektor sammeln können. Der neuste Teil der Reihe ist genau wie seine Vorgänger eine Mischung aus Horror-Game im Stil der Gebrüder Grimm und einem Rätsel-Adventure. Der folgende Trailer gibt euch einen kleinen Einblick ins Spiel:
Eine falsche Entscheidung
„Creepy Tale 3: Ingrid Penance“ beginnt wie das klassische „Rotkäppchen“-Märchen der Gebrüder Grimm. So wird Ingrid von ihrer Mutter mit einem Laib Brot zu ihrer Großmutter geschickt. Doch anders als Rotkäppchen kommt Ingrid niemals bei ihr an. Denn sie trifft auf dem Weg dorthin eine Entscheidung, die sie in die Hölle bringt. Dort angekommen, versucht sie ihren Weg aus der Hölle zu finden, doch das stellt sich als nicht so leicht heraus.
Hier kommt man als Spieler ins Spiel, denn man übernimmt in diesem Abenteuer die Rolle von Ingrid und versucht, einen Weg aus der Hölle zu finden. Dazu müssen zahlreiche Rätsel sowie Aufgaben gelöst werden. Eine kleine Hilfe ist der kleine Dämon, der dem Spieler bzw. Ingrid überall hin folgt und genau beobachtet. Insgesamt muss man sich so einen Weg durch die Hölle bahnen und zwölf Kapitel (Level) meistern.
Welt steckt voller Details
Neben den echt interessanten Rätseln stecken auch die Charaktere der Hölle voller Überraschungen. Einige wollen euch fressen, andere euch wiederum mit Albträumen quälen oder euch wie Medusa in eine Statue verwandeln. Eins ist jedoch sicher: Die Bewohner, mit Ausnahme eures kleinen Beobachters, wollen euch am Entkommen aus der Unterwelt hindern. Neben den Bewohnern, die schaurig in Szene gesetzt wurden, bestechen auch die zahlreichen Designs der Level. Hier kann man jede Menge Details und sogar die eine oder andere Anspielung auf Märchen von Hans Christian Andersen und den Gebrüdern Grimm entdecken.
Generell haben sich die Entwickler mit dem Design des Spiels sehr viel Mühe gegeben. Das merkt man auch an einer der Kernmechaniken des Spiels, den Rätseln, denn diese verschmelzen hervorragend mit der Geschichte und nehmen eine zentrale Rolle ein. So muss man sie lösen, um weiter in der Geschichte voranzukommen. Soviel sei gesagt: Das eine oder andere Rätsel hat es echt in sich und man muss manchmal gekonnt um die Ecke denken und das gesamte Level nach brauchbaren Gegenständen durchsuchen. Ein weiteres Detail, das mir erst beim Durchspielen des Spiels aufgefallen ist, sind die Entscheidungen, die man an gewissen Punkten im Spiel treffen muss, denn sie beeinflussen das Ende des Spiels. Deswegen ist hier Vorsicht geboten, denn das Spiel bietet dadurch mehrere Enden an, die nicht alle gut ausgehen.
In Englisch eine Wucht
Ganz ohne Meckern geht es dann wohl aber nicht, denn bei meinem Test des Spiels (Nintendo Switch-Version) sind mir ein paar Fehler aufgefallen, die teilweise nicht weiter ins Gewicht fallen, andere haben aber zu einem Neustart geführt. Aber fangen wir erst mal mit den kleinen kosmetischen Fehlern an.
- Dialoge: Die Untertitel der deutschen Dialoge haben den einen oder anderen Rechtschreib- sowie Satzbaufehler. Deswegen empfehle ich ganz klar, das Spiel auf Englisch zu spielen, denn sowohl die Vertonung, als auch die Untertitel sind auf Englisch optimiert worden.
- Ton: Es treten ab und zu kleine Tonaussetzer im Soundtrack auf.
Kommen wir nun zu den Problemen, die mich gezwungen haben, das Spiel noch einmal neu zu starten.
- In Kapitel eins ist etwas mit der Kollisionsabfrage schiefgegangen, sodass ich mich komplett über den ganzen Bildschirm bewegen konnte. Hinzu kam, dass Interaktionen mit der Umgebung nicht mehr möglich waren.
- Bei einem der Rätsel in Kapitel 2 sind die Plattformen nicht gespawnt und das Spiel ist eingefroren.
Aber alle Fehler sind nicht so gravierend, dass man das Spiel nicht weiterspielen hätte können. Zumal es dank automatischer Speicherpunkte jederzeit möglich war, das Kapitel neu zu starten und dadurch nicht allzu viel Spielzeit durch die Fehler verloren gegangen ist.
Netter Rätselspaß für zwischendurch
Apropos Spielzeit, denn „Creepy Tale 3: Ingrid Penance“ ist recht schnell durchgespielt, wenn man ein wenig geübt darin ist, Rätsel zu lösen. Mit knapp vier Stunden Spielzeit (ohne die zwei Neustarts mitzuzählen) war ich recht fix durch. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass das Spiel keinen Spaß gemacht hat oder die Rätsel zu einfach wären, denn diese werden von Kapitel zu Kapitel schwieriger. Generell gehören die Rätsel zu meinen Highlights im Spiel, denn sie sind abwechslungsreich und kreativ gestaltet, sodass man manchmal um eine Menge Ecken denken muss, um die Lösung zu finden. Hinzu kommen toll gezeichnete Charaktere, eine in sich stimmige Geschichte, Entscheidungen, die das Ende der Geschichte mitbestimmen und eine detailreiche Unterwelt, die voller Geheimnisse steckt. Gut, über den Gruselfaktor kann man sich jetzt streiten, denn als Erwachsener machen mir die Gruselgestalten keine wirkliche Angst mehr, aber dennoch hat das Spiel sein USK 16 Rating nicht umsonst bekommen. Alles in allem ist „Creepy Tale 3: Ingrid Penance“ ein echt nettes Spiel für zwischendurch. Vor allem Fans von Rätselspielen sollten sich die „Creepy Tale“-Reihe mal anschauen und für 10 Euro pro Spiel kann man nicht viel falsch machen.
Als kleinen Tipp: Wenn ihr das Spiel nicht auf der Konsole zocken wollt, dann schnappt euch das Bundle in der Steam Herbstaktion 2023, die noch bis zum 28. November 2023 geht, denn da bekommt ihr alle drei Titel für 12,45 Euro im Angebot.
The good
- Eine in sich stimmige Geschichte, die viele Anlehnungen an bekannte Märchen von Hans Christian Andersen und den Gebrüdern Grimm hat.
- Interessante Rätsel, die zum Teil recht knifflig sind.
- Schauriges Ambiente und toll gezeichnete Welten sowie Charaktere.
The bad
- Deutsche Übersetzung ist leider fehlerhaft, was sowohl Rechtschreib- als auch Satzbaufehler betrifft.
- Kleinere Tonaussetzer im Soundtrack./li>
- Kollisionsabfrage-Fehler sowie fehlende Plattformen in einem Rätsel haben einen Neustart des Spiels nötig gemacht, sind danach aber nicht mehr aufgetreten und haben dank automatischer Speicherpunkte nicht so viel Spielzeit gekostet.