Die 90er Jahre waren für die Gaming-Branche eine Zeit der großen Veränderungen und technischen Meisterleistungen. Viele der heute beliebten Genres hatten ihre Anfänge in den 90ern. Wir haben für euch unsere persönlichen Top Five-Videospiele der 90er zusammengestellt und zeigen euch, wie sie ein ganzes Genre geprägt haben und warum es sich lohnt, die Retro-Klassiker aus der Schublade zu holen und sie erneut zu spielen.

Anfang der 90er standen die 16-Bit-Konsolen wie das SNES und das Sega Mega Drive noch hoch im Kurs. Mitte der 90er wurden sie dann von den 32- bzw. 64-Bit-Konsolen wie der Playstation oder dem N64 abgelöst und auch die Heimcomputer machten riesige Sprünge was Grafik und Leistung anging, sodass es immer mehr Möglichkeiten gab, hervorragende Videospiele zu entwickeln.

5. Command & Conquer

„Commander, Einstein wurde entführt und sie müssen ihn retten!“ – An diese Sequenz werden sich viele Echtzeit-Strategie-Fans noch lebhaft erinnern. Denn das war einer der Auftakte der „Command & Conquer“-Reihe. Die „Command & Conquer“-Spielserie besteht aus drei unterschiedlichen Universen, die sich voneinander unterscheiden: Das Tiberium-, Alarmstufe Rot- und Generäle-Universum. Wobei die beiden ersten den Serien-Start begründet haben, das Generäle-Universum kam erst in den 2000ern dazu. 

Angefangen hat es 1995 mit „Command & Conquer: Der Tiberium-Konflikt“. Das Spiel lässt euch in einer fiktiven Welt entweder als GDI oder Bruderschaft von Nod das Tiberium – ein mysteriöses, schnell wachsendes Mineral – abernten. Nod hat mit einer Privat-Armee sämtliche Vorräte des Tiberiums an sich gebracht und versucht, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Als Spieler übernimmt man entweder als charismatischer Führer die Streitkräfte von Nod oder aber als Commander die GDI Streitkräfte. In zahlreichen Missionen muss man dann die Welt von Nod befreien oder aber die Weltherrschaft an sich reißen. 

1996 erschien dann „Command & Conquer: Alarmstufe Rot“. Das Spiel lässt euch einen anderen geschichtlichen Ablauf des zweiten Weltkriegs erleben. Denn Einstein und ein paar andere Wissenschaftler haben mit Hilfe einer Zeitmaschine Hitler aus dem Universum entfernt und somit wurde der zweite Weltkrieg nie von Deutschland begonnen. Das Spiel kommt aber dennoch nicht ohne Konflikt aus und so ist die Sowjetunion nun der Aggressor, der Europa einnehmen will. Als Spieler übernimmt man die Kontrolle – entweder über die Sowjet-Streitkräfte oder kämpft als Commander der Alliierten an der Seite der Europäer, um den Sowjets Einhalt zu gebieten.

Einen kleinen Einblick ins Spiel gibt euch der Remaster-Trailer:

Beide Computerspiele bekamen im Laufe der Jahre weitere Fortsetzungen.

Tiberium-Universum:

  • Operation Tiberium Sun (1999)
  • Renegade (Shooter 2002)
  • Tiberium Wars (2007)
  • Tiberian Twilight (2010)

Alarmstufe Rot-Universum:

  • Alarmstufe Rot 2 (2000) + Yuris Rache (2001)
  • Alarmstufe Rot 3 (2008) + Der Aufstand (2009)

„Command & Conquer: Der Tiberium-Konflikt“ und „Alarmstufe Rot“ haben 2010 dann ein Remaster spendiert bekommen. Das Remaster lässt euch die Retro-Klassiker noch einmal mit verbesserter Grafik, Mod-Support und neu gemasterter Musik spielen.

4. Final Fantasy VII

Die „Final Fantasy“-Reihe hat ihren Ursprung bereits in den 80er Jahren. Der wohl bekannteste und einer der beliebtesten Teile der Reihe ist aber „Final Fantasy 7“. Das JRPG erschien 1997 für die Playstation und revolutionierte die damalige JRPG-Rollenspiel-Landschaft. Das lag vor allem an der interessanten Story, den grandiosen Charakteren, die ordentlich Tiefgang aufwiesen, und natürlich an einer für damalige Verhältnisse überragenden Grafik. Denn „Final Fantasy VII“ nutzt als erstes Spiel der Reihe 3D-Computergrafik sowie gerenderte Charaktere und bereits vorgerenderte Hintergründe.

„Final Fantasy 7“ hat damals und auch heute noch genau das geboten, was viele sich für ein gelungenes RPG gewünscht haben. Eine tiefgründige Story und Charaktere, die nicht einfach 0815 dahin geklatscht wurden. Die Story vom Widerstand gegen einen Konzern, der die Welt zugrunde richtet, um die Menschheit in willenlose Sklaven bzw. Soldaten zu verwandeln, hat mich mehr gecatched als wieder nur dieselbe Mittelalter-Story, die jeder kennt, zu spielen. Zu diesem neuen Feeling haben damals auch die Charaktere wie Cloud, Tifa und auch Oberbösewicht Sephiroth beigetragen.

Warum das Spiel der Durchbruch der JRPGS außerhalb Japans war und meine Karriere als Gamer am meisten geprägt hat, könnt ihr im Klassiker-Check zu „Final Fantasy 7“ nachlesen.

3. Doom

„Doom“ ist der Ego-Shooter, an dem sich in den 90ern alle Shooter messen lassen mussten. Entwickelt wurde er von id Software 1993 für MS-Dos. Das Spiel war in den 90ern so beliebt, dass es auch für weitere Systeme umgesetzt wurde, unter anderem 1994 für den Sega 32X, 1995 für das SNES und 1996 für Windows-PC. Wegen der 3D-Grafik, die keine Polygone, sondern Raycasting-Techniken, nutzt und des kommerziellen Erfolgs gilt der Titel als Meilenstein der Videospielgeschichte. 

Doch was macht „Doom“ zu so einem riesigen Erfolg? Das dürfte vor allem an der Geschichte und der damaligen Grafik gelegen haben. Denn „Doom“ hat eine simple Story mit geballter Shooter-Action und einer Prise Splatter verbunden. In Deutschland war der Titel deshalb auch ab Mai 1994 indiziert. Er wurde nach einer Neuprüfung im August 2011 jedoch wieder vom Index gestrichen. 2019 wurde er dann für moderne Konsolen neu aufgelegt. Als Spieler übernehmt ihr in „Doom“ die Rolle eines Soldaten, der nach einem gescheiterten Forschungsexperiment auf den Marsmonden gegen die Dämonenhorden aus der Hölle kämpfen muss. So kämpft man sich mit einem stetig anwachsenden Waffenarsenal quer durch die Marsmonde und dessen Einrichtungen. Am Ende müsst ihr dann in der Hölle selbst den Verursacher der Invasion besiegen.

Wenn ihr sehen wollt, wie der Klassiker mit Raytracing-Effekten aussieht, könnt ihr euch das neueste Video von Hobby-Programmierer sultim-t anschauen:

2. The Legend of Zelda: Ocarina of Time

„The Legend of Zelda: Ocarina of Time“ wurde 1998 für den Nintendo 64 entwickelt und war das erste 3D-Abenteuer von Link. Als Spieler übernimmt man die Rolle des Protagonisten Link. Mit ihm muss man dann durch die Zeit reisen, zahlreiche Abenteuer und Dungeons bestehen und den Bösewicht Ganandorf davon abhalten, ganz Hyrule in die Dunkelheit zu stürzen. „Ocarina of Time“ gilt seit seiner Veröffentlichung als Meilenstein der Videospielgeschichte und hat vielen Spielen als Inspirationsquelle gedient. „The Legend of Zelda: Ocarina of Time“ gehört für viele Spieler und Retro-Fans zur absoluten Weltspitze, was zum Beispiel die Traumwertung von 99 Punkten und ein User-Score von 9,1 Punkten auf Metacritic bestätigen.

„The Legend of Zelda: Ocarina of Time“ konnte damals vor allem mit seiner Story und der semi-offenen Spielwelt begeistern. In jeder noch so kleinen Ecke gab es etwas zu entdecken. Die Bosse und die Rätsel waren knackig, aber nicht unlösbar und das ganze Spiel wurde von einem wunderschönen Soundtrack abgerundet. Alles in allem ist „The Legend of Zelda: Ocarina of Time“ ein Must Have-Titel in jeder Nintendo-Sammlung. 

1. Super Mario 64

Super Mario kennt jeder, seine 2D-Abenteuer auf dem NES bzw. dem SNES oder dem Game Boy sind legendär. Im Juni 1996 wurde mit „Super Mario 64“ das erste 3D-Abenteuer des Klempners in Japan veröffentlicht. In Europa erschien es dann im März 1997. Trotz vieler Schwierigkeiten und einigen Zweiflern, dass ein Jump & Run auch in drei Dimensionen umsetzbar sei, wurde „Super Mario 64“ ein voller Erfolg. Der erste 3D-Auftritt von Mario setzte damals sehr viele Standards für Jump & Runs, die bis heute noch gelten.

Überzeugen konnte „Mario 64“ damals und auch heute mit seiner offenen Hubwelt, dem Schloss und den darin befindlichen Leveln, die unterschiedlicher nicht sein können. Ob ihr Konig Bob-Omb vom Bob-Ombs Bombenberg herunterschmeißt, kleine Pinguine am Bibberberg Bob rettet oder in Big Boos Burg auf Geisterjagd geht – in insgesamt 15 Leveln und neun versteckten Kurse gilt es, zahlreiche Powersterne zu finden und mal wieder die Prinzessin aus den Klauen Bowsers zu befreien. Der Klassiker ist auch heute noch sehr beliebt, deswegen hat er 2004 ein Remake für den DS bekommen. Wenn ihr den Klassiker noch einmal spielen wollt, aber keinen N64 oder Nintendo DS besitzt, dann könnt ihr „Super Mario 64“ sowohl im Nintendo 64 Online-Angebot der Switch, als auch in der „Super Mario 3D All-Stars Collection“ genießen.

Welche Spiele gehören auf eure Top Fünf der „90er Jahre Computerspiele und Konsolenhits“?

Bild: Adobestock-redline-vector

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