Wie Bilbo Beutlin eins sagte: „Es ist eine gefährliche Sache, aus deiner Tür hinauszugehen. Du betrittst die Straße und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen.“ Genau diesen Satz hätte Ashina wohl auch beherzigen sollen. Aber wie Bilbo in „Der Herr der Ringe“, stellt sie sich in „Ashina: The Red Witch“ einem Abenteuer, das sie in eine andere Welt bringt. Wir haben uns selbst auch ins Abenteuer gestürzt und das Spiel ordentlich durchleuchtet.
„Ashina: The Red Witch“ von Entwickler Stranga Games und Publisher Ratalaika Games ist ein Adventure mit Horror-Elementen. Erhältlich ist das etwas andere Adventure für Nintendo Switch, PlayStation 4, PlayStation 5 und Xbox-Konsole sowie für Steam, wobei es dort bereits seit letztem Jahr verfügbar ist und von Publisher GrabTheGames gepublished wird.
Einen kleinen Einblick ins Spiel gibt euch der folgende Trailer:
Zugang zur Welt der Geister und Mythen
In „Ashina: The Red Witch“ spielt ihr die titelgebende Ashina, die sich auf ein Abenteuer in die Geisterwelt begibt. Eigentlich beginnt das Spiel aber viel simpler und einfacher, denn Ash und ihre Schwester wohnen in recht bescheidenen Verhältnissen und arbeiten in unterbezahlten Jobs, um ihren eher schlichten Lebensstil zu finanzieren. Eines Nachts soll sich aber alles ändern, denn der Yōkai Tanto klaut die Halskette von Ashs Mutter. Um diese wiederzubekommen, begibt sich Ash in die Geisterwelt und trifft dort auf allerlei Geister, Dämonen und natürlich jede Menge Rätsel, die mit der Vergangenheit von Ashs Familie in Verbindung stehen.
Wir erkunden als Ash verschiedene Gebiete in der Geisterwelt, lösen Rätsel für die Bewohner und treiben die Geschichte voran. Apropos Geschichte – sie ist es auch, die „Ashina The Red Witch“ die Tiefe eines Rollenspiels verleiht. So wird die Geschichte linear erzählt, was dem Spielspaß aber definitiv keinen Abbruch bringt. Generell fühlt sich „Ashina The Red Witch“ wie ein spielbares Buch an. Die Charaktere haben vielschichtige Persönlichkeiten, die für die ein oder andere Wendung im Spiel sorgen. Untermalt wird das Ganze von einem echt guten Soundtrack, der zu der eher düsteren Atmosphäre hervorragend passt. Einen kleinen Punkt Abzug gibt es von mir aber schon noch. Denn die Übersetzungen bzw. Texte sind nicht ganz fehlerfrei – vielleicht ist das aber auch nur Redakteursmeckern auf hohem Niveau.
Simples Gameplay, das überzeugen kann
Es muss nicht immer kompliziert sein, um eine gute Geschichte zu erzählen bzw. den Spielern gutes Gameplay zu präsentieren. „Ashina“ bietet beides – eine gute Geschichte und simples Gameplay. So basiert das Spiel zu einem großen Teil darauf, Gegenstände zu finden und mit diesen die zahlreichen Rätsel zu lösen oder den Bewohnern damit zu helfen. Es gilt also, als Ash vielzählige Häuser und natürlich Gebiete der Geisterwelt zu durchforsten und mit den gefundenen Gegenständen bestimmte Ereignisse auszulösen, die Ash dann in der Geschichte weiterbringen.
Bei unserem Test haben wir leider gemerkt, dass das alles doch nicht so einfach ist. Manchmal muss man sehr weit zurückgehen, um einen gefundenen Gegenstand dann an der passenden Stelle einzusetzen. Schade ist auch, dass es kein wirkliches Tutorial gibt, das dem Spieler die Mechaniken des Spiels näherbringt. Hier wäre eine kleine Einführung echt nett gewesen. Hat man den Bogen aber erst einmal heraus, dann fällt einem das Lösen der Rätsel gar nicht so schwer.
Cozy Gamefeeling für zwischendurch
Kennt ihr das – man will einfach nur ein entspanntes Spiel spielen, um ein wenig abschalten zu können? Genau dieses Gefühl hat „Ashina The Red Witch“ in mir ausgelöst. Denn das Spiel überzeugt mit simplem Gameplay, einer tiefen und richtig gut geschriebenen Geschichte und einzigartigen Charakteren, die so komplex sind, dass man sie eher in einem Rollenspiel erwarten würde. Die Geschichte ist es auch, die mich total in den Bann gezogen hat, sodass ich das Spiel an einem Wochenende durchgespielt habe. Denn man will einfach erfahren, was es mit der Halskette der Mutter von Ash auf sich hat. Hinzu kommt ein toller Soundtrack, der dem Spiel im Pixellook eine ganz eigene Atmosphäre verleiht. Wer also auf ein eher entspanntes Rätselabenteuer mit vielschichtiger Story Lust hat, sollte sich „Ashina The Red Witch“ nicht entgehen lassen.
The good
- Gelungenes Storygame mit einzigartigen Charakteren und einem gelungenen Pixellook.
- Simples und leicht zu verstehendes Gameplay.
- Toller Soundtrack, der sehr viel Atmosphäre ins Spiel bringt.
The bad
- Einige Soundeffekte sind manchmal ein wenig unpassend gesetzt und zerstören die Atmosphäre etwas.
- Fehlerhafte Übersetzung in den Texten stören ein wenig die Story.
- Je nachdem, ob man bereits Erfahrungen mit Games wie „Ashina The Red Witch“ hat, sind die Rätsel zu einfach und damit auch der Umfang des Spiels etwas zu kurz.
Bild: Ratalaika Games / Stranga Games
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